Lernen von Jeanine Krath: Jüngere bevorzugen helle, ultramoderne Büros

Lernen von Jeanine Krath

Jüngere bevorzugen helle, ultramoderne Büros

28. Juli 2015

Eine neue Studie zeigt, dass jüngere Beschäftigte helle, ultramoderne Büroräume bevorzugen. Ältere Mitarbeiter bevorzugen eher ein helles, aber etwas altbackenes Ambiente.

Jeanine Krath studiert Psychologie an der Universität Koblenz-Landau. In der aktuellen Ausgabe der Fachzeitschrift Psychologie in Österreich stellt sie die Ergebnisse einer Studienarbeit im Fach Umweltpsychologie vor.

Sie legte 44 jüngeren (unter 31 Jahre) und 46 älteren (über 31 Jahre) Arbeitnehmern jeweils ein Bild von drei Büroräumen vor:

  • Helles, sehr modernes Büro. Dieses hatte große Fensterfronten, eine helle Wand- und Bodenfarbe sowie helle, moderne, besonders akzentuierte Möbel.
  • Helles, etwas altbackenes Büro. Dieses hatte große Fenster, aber ohne durchgängige Fensterfront, eine helle Wand- und Bodenfarbe sowie helle, etwas ältere Möbel.
  • Dunkles, etwas altbackenes Büro. Dieses hatte nur ein Fenster, eine dunkle Wand- und Bodenfarbe sowie helle, etwas ältere Möbel.

Die Beschäftigten gaben ihre Raumpräferenz an und beantworteten Fragen zur Arbeitsleistung, zur Stimmungsverbesserung, zum Wohlfühlen und zur Arbeitslust.

Jüngere waren für modernes, Ältere für altbackenes Büro. Das helle, sehr moderne Büro wurde eher von den Jüngeren (57 Prozent) als von den Älteren (21 Prozent) bevorzugt. Der helle, etwas altbackene Raum wurde eher von den Älteren (40 Prozent) als von Jüngeren (25 Prozent) gewählt. Auch das dunkle dritte Büro wurde eher von Älteren (29 Prozent) als von Jüngeren (16 Prozent) gemocht. Unter 31-Jährige schätzten also ein modernes Flair, über 31-Jährige eher gewohnte, heimelige Büroräume.

Arbeitsleistung und Stimmungsverbesserung bestimmten die Raumpräferenz. Die Jüngeren wählten eher das helle, moderne Büro, weil sie sich dadurch eine bessere Arbeitsleistung und eine Stimmungsaufhellung versprachen. Die Raumpräferenz der Älteren erklärte sich eher aus der Ablehnung des modernen und des dunklen Raums. Im ersten vermuteten sie zu viel Kommunikation, im zweiten eine eher gedämpfte Stimmung. Also lag ihre Wahl des hellen, aber altbackenen Büros nahe.

Jeanine Krath resümiert (S. 165): „Diese Studie zeigt, dass das Alter durchaus einen Einfluss auf die Meinung einer Person hat, wie ein optimaler Arbeitsplatz gestaltet sein sollte.“ Für Arbeitgeber könnte das bedeuten, bei jüngerem Personal auf lichtdurchflutete, ultramoderne Räume zu setzen und älteren Beschäftigten helle, aber eher gemütliche Büros anzubieten.

© Wirtschaftspsychologie aktuell, 2015. Alle Rechte vorbehalten.

Weiterführende Informationen:

Jeanine Krath (2015). Büroraumdesign – Eine Studie zu Büroraumpräferenzen. Psychologie in Österreich, 35 (2), 158-166.

Der neue Themenschwerpunkt „Mobil, flexibel und gestresst“ zu Stressbewältigung, Smartphone-Nutzung, Berufspendeln, psychischen Belastungen, Gefährdungsbeurteilung, Teilzeit-Tandem und Super-Leadership.

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