Lehrermangel: Berufsschüler frustriert

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Lehrer-Notstand an der Beruflichen Schule des Landkreises Rostock. "Wir besuchen seit Anfang September die Berufliche Schule des Landkreises in Güstrow. Seitdem haben unsere sowie acht weitere Klassen der sozialpädagogischen Abteilung keinen Unterricht in den Fächern Pädagogik und Psychologie, die eigentlich unsere Hauptfächer darstellen, erhalten. Für diese Berufe ein Ding der Unmöglichkeit." Mit diesem Alarmruf wandten sich jetzt die beiden Berufsschülerinnen Pauline Fischer und Sarah-Sophie Schmietendorf an unsere Redaktion.

"Aufgrund einer fehlende Lehrkraft müssen wir den Stoff nun eigenständig zu Hause nachholen. Da das Wissen aber niemand vermittelt, stoßen wir damit an unsere Grenzen", beschreibt Sarah-Sophie Schmietendorf die missliche Lage. Seit Schuljahresbeginn, der immerhin vor gut sechs Wochen vollzogen wurde, erhalten die Schüler dementsprechend weder Psychologie- und Pädagogikunterricht, noch dementsprechende Aufgaben, um den fehlenden Stoff zumindest ansatzweise zu kompensieren.

Entscheidung vom Ministerium steht noch aus

Auf SVZ-Nachfrage bestätigt Schulrätin Karin Kunze, Kenntnis von diesem speziellen Fall zu besitzen. "Ich weiß, dass sich die Schüler sowohl an die Schulleitung als auch an das Bildungsministerium gewendet haben, konnte bisher jedoch nicht antworten, da die abschließende Entscheidung des Bildungsministerium aussteht", hält sie sich sehr bedeckt. Während das Schuljahr in den Berufsschulen bereits am 1. September startete, sei erst der 8. Oktober Stichtag für die Grundlage sämtlicher Zuweisungen, so dass bis dahin sowie zwei Wochen darüber hinaus üblicherweise keine Entscheidungen zu erwarten seien. "Natürlich kann ich die Unzufriedenheit der Schüler nachvollziehen, doch sollte stets das Gesamtsystem und nicht ein Teil einer einzelnen Schule betrachtet werden, zumal es sich in diesem Fall ja nur um zwei ganz konkrete Fächer handelt", erklärt die Schulrätin, die jedoch eine zeitnahe Lösung in Aussicht stellt. "Die Voraussetzung unsererseits sind getroffen, so dass noch in dieser Woche mit einer Entscheidungsfindung zu rechnen ist", macht Karin Kunze den betroffenen Schülern Hoffnung.

Aber die sind verbittert. Schon seit längerem würde die Schulleitung darum kämpfen, eine ehemalige Referendarin einzustellen, die ihre Prüfung in den betreffenden Fächern an der Güstrower Berufsschule absolviert hat - jedoch ohne Erfolg. Die Referendarin werde vom Ministerium einfach nicht bewilligt, so Sarah-Sophie Schmietendorf. "Je länger sie brauchen, um einen geeigneten Lehrer zur Verfügung zu stellen, desto weniger pädagogische Lehrinhalte werden wir in unserer Ausbildung haben."

 

 

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