„Las Vegas ruft“: Der Anholter Timon Krause will professioneller Mentalist werden

Gute Menschenkenntnis

„Ich führe die Wahrnehmung in andere Bahnen“, sagt der 17-Jährige. Dafür sind Psychologie-Wissen und gute Menschenkenntnis erforderlich.

Angefangen hat bei Timon Krause alles mit einem Zauberkasten. Doch der war schnell uninteressant. Mit zwölf sah er live eine Hypnoseshow und probierte die Technik gleich an seinem Bruder aus. „Das würde ich niemandem empfehlen“, sagt der 17-Jährige. Denn der Bruder sackte zur Seite und hätte sich beinah den Kopf aufgeschlagen. Inzwischen hat Timon Krause Hypnose-Seminare gemacht und beherrscht die Technik.

Während eines Auslandsjahres in Neuseeland lernte er Richard Webster kennen. Der Autor zahlreicher Esoterik-Bücher ist ebenfalls Mentalist, wurde Timon Krauses Mentor und vermittelte ihm Techniken aus seinem persönlichen Repertoire. Darunter war zum Beispiel die Schriftenanalyse.

Auf der Bühne könnte ein Mentalist mit diesen Kenntnissen etwa fünf Schriftproben fünf fremden Menschen zuordnen, von denen er nur die Berufe kennt.

„Origineller Denker“

Webster war es auch, der den Anholter ermutigte sein Wissen über Mentaltechniken in einem Buch zusammenzutragen. Es ist unter dem Titel „Cut the strings“ („Durchtrenne die Fäden“) auf Englisch erschienen. Im Vorwort lobt Richard Webster Timon Krause als „äußerst originellen Denker“, der der „mentalistischen Welt“ viel zu bieten habe. Auf 164 Seiten erläutert Krause zum Beispiel, wie man das „Lügen-Spiel“ spielt oder Gesichts- und Körpersprachenanalyse betreibt.

Bereits jetzt tritt Timon Krause regelmäßig als Mentalist auf. In zwei Jahren, wenn er sein Abitur hat, will er professionell ins Geschäft einsteigen. Wie gesagt: „Las Vegas ruft.“ Allerdings hat der 17-Jährige einen „Plan B“: Psychologie studieren. Seine Mutter, Dr. Stefanie Krause, macht das etwas ruhiger: „Ich sage: Lass mal machen. Bis 25 Jahre hast du Zeit, deinen eigenen Lebensunterhalt zu verdienen.“

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