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Krebsmittel wirkt gegen Aids
Studie: Aids weniger verbreitet
Aids ist einer neuen Studie zufolge weltweit weniger verbreitet als von der UNO angegeben: Die Aids-Sterblichkeit für das Jahr 2012 sei beispielsweise um 14,5 Prozent geringer als von der UN-Organisation UNAIDS geschätzt, erklärte ein internationales Wissenschaftlerteam am Dienstag anlässlich der Welt-Aids-Konferenz im australischen Melbourne. Auch bei der Verbreitung der tödlichen Immunschwächekrankheit gingen die Forscher davon aus, dass diese 2012 um 18,7 Prozent geringer war als von der UNO geschätzt. Insgesamt sei die Zahl von Kranken und vorzeitigen Todesfällen durch das HI-Virus rund 25 Prozent niedriger als in den letzten UNAIDS-Schätzungen von 2012, hieß es in einer Erklärung zu der Untersuchung. «Wir haben mehr Daten gesammelt, als je zuvor analysiert wurden, und wir haben einen anderen Ansatz als UNAIDS in seinen früheren Berichten gewählt», erläuterte Wissenschaftler William Heisel von der Universität Washington. Die Diskrepanz zwischen den Zahlen erkläre sich auch durch den Mangel an Daten in vielen Ländern. (AFP)
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Ole Søgaard von der Universität Aarhus in Dänemark stellte die Ergebnisse, die mit dem Krebsmittel Romidepsin bei der Aidsbekämpfung erzielt werden können, heute auf der Welt-Aids-Konferenz in Melbourne vor. Dabei blieb er vorsichtig: «Es ist ein bedeutendes Ergebnis, aber es ist nur ein Schritt auf dem Weg, eine mögliche Heilung zu finden».
«Dies dürfte einen immensen Einfluss auf die künftige Forschung haben», sagte Aids-Experte Steven Deeks von der Universität von Kalifornien. «Es ist das wichtigste Ergebnis dieser Konferenz.» Alle Aids-Experten seien von der Studie elektrisiert, sagte die Co-Vorsitzende der Konferenz, Sharon Lewin: «Sie zeigt, dass das Virus aufgeweckt und zum Verlassen der Zelle gebracht werden kann.»
«Kick and Kill»
Das Konzept heisst «Kick and Kill» – etwa: rausschmeissen und abtöten. Der «Kick» ist Søgaard und Kollegen in einer ersten kleinen klinischen Studie gelungen: Bei fünf von sechs Patienten brachte das Krebsmittel Romidepsin im April deutliche Ergebnisse. Die Patienten nahmen im Schnitt schon fast zehn Jahre HIV-Medikamente, das Virus war bei ihnen unterhalb der Nachweisgrenze.
«Wir haben eine bedeutende Freisetzung von Virus-Partikeln erreicht», sagte Søgaard. Diese und andere Patienten bekämen demnächst einen experimentellen Impfstoff, um zu sehen, ob das Immunsystem so aktiviert werden könne, das es die Viren abtöte.
Søgaard ist allerdings skeptisch, dass die Reservoire im Körper, in denen sich die Viren verstecken und für eine Behandlung nicht zu erreichen sind, entscheidend reduziert wurden. «Wir wissen nicht, ob wir ein Prozent dieser Zellen, fünf oder 50 erreicht haben.»
Die schlummernden Viren-Reservoire frustrieren Forscher seit langem. Selbst, wenn das Virus im Blut nicht mehr nachweisbar ist, überlebt es lange Zeit in bestimmten Zellen – wo genau, ist noch weitgehend unklar.
Das sogenannte Mississippi-Baby zum Beispiel, Kind einer HIV-positiven Mutter, war nach einer 18-monatigen Behandlung fast direkt nach der Geburt 27 Monate lang virenfrei. Es galt daher als funktionell geheilt – doch vor kurzem wurden wieder Viren in seinem Blut nachgewiesen. (rub/sda)
Erstellt: 22.07.2014, 13:52 Uhr
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