Kommentar zur Konjunktur in Sachsen-Anhalt

Steffen Höhne 
(BILD: MZ)

Wirtschaft sei zu 50 Prozent Psychologie, sagte einst der Wirtschaftswunder-Kanzler Ludwig Erhard. Wie Recht er hat, zeigt sich wieder in diesen Wochen. Noch im Frühjahr waren sich fast alle Wirtschaftsforscher einig, dass der richtige Aufschwung erst noch bevorsteht, nun soll er schon wieder vorbei sein.

Mit Ukraine-Krise, Nahost-Krieg und schwachem Wachstum in Südeuropa mangelt es auch nicht an schlechten Nachrichten. Deren reale wirtschaftlichen Auswirkungen sind bisher aber begrenzt. Das zeigt sich auch in Sachsen-Anhalt. Die Auftragsbücher vieler Firmen sind gut gefüllt, die Maschinen arbeiten mit hoher Auslastung. Und dennoch führen die vielen Negativ-Meldungen dazu, dass die Stimmung in der Unternehmerschaft gekippt ist. Dies führt in der Folge dazu, dass Investitionen gebremst und Neueinstellungen verschoben werden. So wird aus einem gefühlten ein tatsächlicher Abschwung.

Noch ist es nicht soweit. Der Ruf nach staatlichen Investitionen, die die Wirtschaft ankurbeln, ist verfrüht. Vielmehr liegt es an den Unternehmern, kühlen Kopf zu bewahren, Geschäfte zu machen. Damit gute Nachrichten den schlechten entgegenstehen. Wirtschaft

Den Autor erreichen Sie unter: steffen.hoehne@mz-web.de

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