Klartext bringt mehr Leser

Stadtbibliothek geht neue Wege - und hat damit viel Erfolg - Zahl der Ausleihen steigt

Klartext bringt mehr Leser

0vor 4 Stunden02.02.12|Hofgeismar|
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Hofgeismar. Bei der Beschriftung der Bücher geht die Stadtbücherei Hofgeismar neue Wege - und sie hat damit Erfolg. Bundesweit übliche Kürzel wie „Mdo“ oder andere Buchstabenkombinationen auf dem Buchrücken werden bald ganz der Vergangenheit angehören. Statt dessen werden die Kürzel durch den Begriff ersetzt, für den sie stehen. „Klartext“ sagt Leiterin Heike Mauthner dazu. Und diesen Klartext hat die Bibliothek schon teilweise eingeführt. Statt „Mdo“ steht schon jetzt auf vielen Büchern „Psychologie“ - und der Kunde weiß auf den ersten Blick, in welche Rubrik das Werk gehört.

Dass die Neuerung bei den Lesern ankommt, sieht Mauthner an den Ausleihzahlen. 54 167 Bücher und Zeitschriften wurden im vergangenen Jahr entliehen, 1809 Kunden zählt die Bücherei. Das sind 20 Prozent mehr als im Jahr zuvor. Trotz E-Book, PC-Spielen und Internet (das in der Bibliothek kostenlos genutzt werden kann) ist der Trend zum gedruckten Buch ungebrochen, weiß Mauthner aus Erfahrungen.

Neuerungen

Dass Erfolg nicht von ungefähr kommt, versteht sich von selbst. Immer wieder führt die städtische Einrichtung Neuerungen ein. Vor kurzem erst wurde der rechte Seitenflügel völlig neu gestaltet. Mit lockerer Regalaufstellung und zwei Sitzgruppen ausgestattet, lädt er zum Schmökern ein. „Das ist unser Frauenflügel“, sagt Mauthner. Der Grund: Die dort angebotene Literatur befasst sich mit Wellness, Gesundheit, Psychologie und anderen Themen, die vor allen von Frauen nachgefragt werden.

Und was sind Männerthemen? „Biografien beispielsweise“, weiß Mauthner. Ob Frauen mehr lesen oder Männer kann sie freilich nicht sagen. „Unsere Kunden sind ein Abbild der Menschen von Hofgeismar“, hat sie festgestellt. Das betreffe sowohl Alter als auch Bildung.

Und Mauthner ist froh, dass dies so ist. Schließlich sei es Sinn der Einrichtung, für alle da zu sein. Doch die Stadtbücherei hat weitere Ziele: Ein Ort der Kommunikation will sie sein und familienfreundlich. Angesichts von über 30 000 Menschen, die pro Jahr in die Bücherei kommen, erfüllt man diesen Anspruch schon jetzt. Aber man will noch mehr: Ein Lesecafé zum Beispiel. Dann könnten die Kunden bei einer Tasse Kaffee gemütlich in den Büchern schmökern.

‘Von Michael Rieß (Text) und Thomas Thiele (Fotos)

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