13.03.2013 - (idw) Medizinische Hochschule Hannover

Psychologen und Sexualmediziner der MHH sind mit dem Start der Therapie fr Pdophile sehr zufrieden / Projekt wird vom Sozialministerium gefrdert
Vor genau einem Jahr, am 14. Mrz 2012, erffnete das Forschungs- und Prventionsprojekt Dunkelfeld seinen Standort am Arbeitsbereich Klinische Psychologie und Sexualmedizin der Medizinischen Hochschule Hannover (MHH). Das Angebot fr Personen, die auf Kinder ausgerichtete sexuelle Neigungen haben, jedoch keine bergriffe begehen wollen, wurde seitdem sehr gut angenommen. Wir sind von dem groen Interesse wirklich berrascht, sagt der wissenschaftliche Leiter des Projekts, Professor Dr. Uwe Hartmann. In nur einem Jahr haben 327 Personen Kontakt zu uns aufgenommen, von denen tatschlich 149 aus unserer unmittelbaren Zielgruppe kamen. Bei 61 wurde das umfassende Diagnostikprogramm abgeschlossen und 34 haben wir danach ein Therapieangebot unterbreitet. Derzeit gibt es zwei Therapiegruppen, eine weitere ist geplant. Das ist auch im Vergleich mit den anderen Standorten eine sehr gute Bilanz. Die groe Nachfrage zeigt, wie wichtig eine wohnortnahe Hilfe ist. Wir sind sicher, dass dieses Projekt auch weiterhin eine wirksame Manahme zum Opferschutz sein wird.

Ziel des Projekts ist es, sexuelle Gewalt an Kindern sowie den Konsum von kinderpornografischen Darstellungen bereits im Vorfeld zu verhindern. Das Projekt wird vom Niederschsischen Sozialministerium finanziert. Weitere Untersttzer und Kooperationspartner sind die Kinderschutzorganisation Hnsel+Gretel und die Volkswagen-Stiftung. Die MHH ist Partner des Prventionsnetzwerks Kein Tter werden, dem auch noch die Standorte Berlin, Kiel, Regensburg, Leipzig, Hamburg und Stralsund angehren.

Die Therapie integriert verhaltenstherapeutische und sexualmedizinische Anstze, die die Mglichkeit einer medikamentsen Untersttzung beinhalten. Interessenten mssen folgende Voraussetzungen erfllen: Sie mssen hinsichtlich ihrer pdophilen Neigung ber ein Problembewusstsein verfgen und aus diesem Grund von sich aus und ohne gerichtlichen Druck therapeutische Hilfe in Anspruch nehmen wollen. Werden sie in das Projekt aufgenommen, knnen sie durch die therapeutische Schweigepflicht geschtzt kostenlos sowohl eine diagnostische Abklrung ihres Problems als auch therapeutische Untersttzung in Anspruch nehmen.

Weitere Informationen ber das Prventionsprojekt Dunkelfeld sowie alle Kontaktdaten der Standorte des Projekts in Deutschland finden Sie unter www.kein-taeter-werden.de. Informationen ber die Anlaufstelle in der MHH erhalten Sie unter Telefon (0511) 532-8052.

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