Kein Sport ist Mord



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Nik Walter
Co-Ressortleiter Wissen


Kein Sport ist Mord

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Neue Studien zeigen: Wer sich mindestens eine Stunde täglich bewegt, lebt am längsten

Halten sich fit: Teilnehmerinnen und Teilnehmern des Aqua-Walks Greifensee

Halten sich fit: Teilnehmerinnen und Teilnehmern des Aqua-Walks Greifensee
Bild: Alessandro Della Bella/Keystone

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Regelmässige Bewegung und Sport seien wesentlich für Gesundheit und Leistungsfähigkeit, schreibt das Bundesamt für Sport (Baspo) in der Broschüre «Gesundheitswirksame Bewegung bei älteren Erwachsenen». Das Baspo empfiehlt pro Woche mindestens 2,5 Stunden ­Bewegung bei mittlerer Intensität oder 75 Minuten Sport bei hoher Intensität.

Mittlere Intensität: Dazu zählen Aktivitäten, bei denen man etwas ins Schnaufen, aber nicht gross in Schwitzen kommt. Zügiges Gehen etwa, Tanzen, Velofahren, Gartenarbeiten oder auch viele andere Alltags-, Freizeit- oder Sport­aktivitäten.

Hohe Intensität: Dabei kommt man ins Schwitzen, der Puls beschleunigt sich, man gerät ausser Atem. Joggen zählt dazu, zügiges Schwimmen, Bergauflaufen, schnelles Velofahren, Langlauf oder ein Training auf dem Stepper oder dem Laufband.

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Gerne kalauern Bewegungsmuffel mit ihrem ewigen Leitspruch: «Sport ist Mord.» Tatsächlich ist längst geklärt, dass Sport die wohl ­effektivste Massnahme überhaupt ist, um die Gesundheit zu fördern. Kein einziges Medikament kann gleichzeitig so viele Organe positiv beeinflussen wie Bewegung. Doch stellt sich die Frage: Wie viel Sport ist optimal für ein langes Leben? Muss man sich täglich schinden oder reichen zwei leichte Trainingseinheiten pro Woche? Und: Kann exzessives Training sogar mehr schaden als nützen?

Genau diesen Fragen gingen zwei Forscherteams in den USA und Australien nach. Beide untersuchten Kohorten von mehreren Hunderttausend Menschen. Und bei beiden im Ärzteblatt «Jama ­Internal Medicine» publizierten Studien zeigte sich, dass die ideale Dosis Sport etwas höher liegt, als generell empfohlen wird. Das ­Optimum liegt demnach bei täglich gut einer Stunde mässig intensiver Bewegung oder einer halben Stunde Sport mit hoher Intensität.

Wer sich nach diesen Vorgaben bewegt, kann den Studien zufolge sein Risiko, frühzeitig zu sterben, um fast 40 Prozent senken. Bei noch mehr Training verringert sich das Sterberisiko nicht weiter.

Der Nutzen senkt sich bei angefressenen Sportlern

Für die grössere der beiden ­Studien analysierten Forscher des National Cancer Institute in Bethesda (USA) Daten aus sechs laufenden Gesundheitsbefragungen. So ­kamen Angaben von über 660 000 Menschen zusammen, ­deren Lebensläufe die Forscher während mehr als 14 Jahren verfolgen konnten. Im Schnitt waren die Studienteilnehmer zu Beginn 62 Jahre alt; knapp 117 000 starben im Studienzeitraum.

Bei der Auswertung der Daten zeigte sich ein klarer Zusammenhang zwischen der Menge an Sport und dem Sterberisiko im Zeitraum der Studie. Wer sich bis höchstens 20 Minuten pro Tag bewegt, kann sein Todesrisiko gegenüber Bewegungsmuffeln um 20 Prozent senken. Wer zwischen 20 und 30 Minuten täglich Sport betreibt, also die empfohlene Dosis einhält (siehe Box), reduziert das Sterberisiko um gut 30 Prozent. Wer mindestens eine Stunde pro Tag ins Schnaufen kommt, senkt das Risiko gar um fast 40 Prozent.

Aber Achtung: Bei total angefressenen Sportlern (mehr als 12 Stunden Training pro Woche) dreht sich der Spiess wieder um – sie haben «nur» ein um 31 Prozent reduziertes Sterberisiko.

Schon ein wenig Bewegung hat lebensverlängernden Effekt

Die zweite Studie, diejenige der Australier, kam zu ähnlichen ­Resultaten. Für ihre Untersuchung analysierten die Forscher der ­James Cook University in Cairns Daten von über 200 000 Menschen, die an einer Gesundheitsbefragung teilgenommen hatten. Auch hier zeigte sich: je mehr Sport, desto höher die Lebenserwartung. Wer sich fünf Stunden oder mehr pro Woche mässig intensiv bewegt, senkt das Risiko, im Zeitrahmen der Studie (6,5 Jahre) zu sterben, um gut 50 Prozent. Und wer dabei öfter auch hoch intensiv trainiert, kann dieses Risiko sogar noch weiter senken.

Klar, die beiden Studien basieren auf den nicht immer präzisen Eigenangaben der Teilnehmer. Sie können daher den Zusammenhang zwischen Sport und Gesundheit nur nahelegen, letztlich aber nicht beweisen. Trotzdem, die Zahlen sind eindrücklich und konsistent. Und vor allem zeigen sie: Schon ein wenig Bewegung hat einen lebensverlängernden Effekt.

Der Text erschien am 10.5.2015 in der (SonntagsZeitung)

Erstellt: 12.05.2015, 13:41 Uhr


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