Juncker: EZB und Euro-Länder bereit zur Euro-Rettung – net

Die Europäische Zentralbank (EZB) und die Länder der Eurozone sind nach den Worten von Eurogruppen-Chef Jean-Claude Juncker bereit, den Euro in seinem Bestand zu erhalten. "Welche Maßnahmen wir ergreifen werden, entscheiden wir in den nächsten Tagen", sagte Juncker der Süddeutschen Zeitung. "Wir haben keine Zeit mehr zu verlieren."

 

 

Berlin - Die Europäische Zentralbank (EZB) und die Länder der Eurozone sind nach den Worten von Eurogruppen-Chef Jean-Claude Juncker bereit, den Euro in seinem Bestand zu erhalten. "Welche Maßnahmen wir ergreifen werden, entscheiden wir in den nächsten Tagen", sagte Juncker der Süddeutschen Zeitung. "Wir haben keine Zeit mehr zu verlieren." Luxemburgs Premier deutete an, dass der Rettungsfonds EFSF und die Europäische Zentralbank (EZB) spanische Staatsanleihen kaufen werden, nachdem auf dem Euro-Gipfel im Juni der Weg für Bondkäufe durch den EFSF frei gemacht wurde. "Ich habe keinen Zweifel, dass wir die Beschlüsse des letzten Gipfels umsetzen", sagte Juncker.

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Es sei noch zu entscheiden, was genau wann gemacht werde. "Das hängt von den Entwicklungen der nächsten Tage ab und davon, wie schnell wir reagieren müssen", erklärte der Politiker. "Wir handeln zusammen mit der Europäischen Zentralbank, ohne deren Unabhängigkeit anzutasten. Ich will nicht Erwartungen schüren. Aber ich muss sagen, wir sind an einem entscheidenden Punkt angekommen."

In den vergangenen Tagen hatte es in Medienberichten geheißen, dass EZB und Euro-Staaten eine konzertierte Aktion zum Kauf spanischer und italienischer Staatsanleihen planten. EZB-Präsident Mario Draghi hatte angekündigt, "im Rahmen unseres Mandats alles Erforderliche" zu tun, um den Euro zu retten. Beobachter deuteten die Äußerungen als Hinweis darauf, dass die EZB wieder Staatsanleihen von Krisenländern wie Spanien und Italien aufkaufen will, was deren Refinanzierungskosten senken würde. Voraussetzung für Staatsanleihekäufe des Rettungsfonds ist jedoch ein Hilfsantrag Spaniens.

Bundesfinanzminister Wolfgang Schäuble wies Gerüchte über einen baldigen Antrag Spaniens zum Ankauf seiner Staatsanleihen durch den EFSF jedoch zurück. "Nein, an diesen Spekulationen ist nichts dran", sagte der Minister der Welt am Sonntag.

Spanien steht derzeit neben Griechenland im Zentrum der Sorgen von Marktbeobachtern. Das Land leidet trotz großer Reformanstrengungen unter dem wachsenden Misstrauen der Investoren. Die Renditen auf zehnjährige spanische Staatspapiere hatten in den vergangenen Wochen die kritische Marke von sieben Prozent überschritten und waren erst Ende vergangener Woche deutlich zurückgefallen. Vor allem die Äußerungen Draghis, alles Erforderliche zu tun, hatten die Märkte beruhigt.

Die Welt rede darüber, so Juncker in seinem Interview weiter, ob es die Eurozone in einigen Monaten noch gebe. ,,Niemand sollte an dem Willen der teilnehmenden Kräfte zweifeln, die Entschlossenheit unter Beweis zu stellen", sagte der Eurogruppen-Chef der Süddeutschen Zeitung.

Kontakt zum Autor: unternehmen.de@dowjones.com  (© Dow Jones)

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