Jeder Zehnte raucht nicht mehr



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Jeder Zehnte raucht nicht mehr

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Vor vier Jahren hat die Schweiz das Rauchverbot eingeführt. Seither haben viele ihre Zigaretten weggelegt – zeigt eine Studie. Aber nicht so viele wie erwartet.

Das Verbot hat sein Ziel nicht verfehlt, meinen Politiker: Zigarettenstummel in einem Aschenbecher.

Das Verbot hat sein Ziel nicht verfehlt, meinen Politiker: Zigarettenstummel in einem Aschenbecher.
Bild: Keystone

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Wie sich das 2010 eingeführte Rauchverbot auf das Verhalten der Bevölkerung auswirkt, haben Forscher unter der Leitung von Professor Stefan Boes von der Universität Luzern analysiert. Sie untersuchten, wie viele Raucher mit der Sucht aufhörten und wie sich das Ausgehverhalten entwickelte.

Der Zeitung «Schweiz am Sonntag» liegen jetzt die Resultate vor. Eine erste Veränderung zeichnete sich ein Jahr nach der Einführung des Bundesgesetzes zum Schutz vor Passivrauchen ab. Jeder 16. Raucher hatte mit dem Rauchen aufgehört. Hochgerechnet gaben also 6,3 Prozent oder 86'000 der 1,3 Millionen regelmässigen Raucher ihre Sucht auf. Besonders häufig schworen Restaurant- und Bargänger den Zigaretten ab.

Doch der Rückgang wurde im zweiten Jahr bereits wieder kleiner. Sodass nach zwei Jahren insgesamt jeder zehnte Raucher das Qualmen liess. Die Forscher hatten einen stärkeren Effekt erwartet. «Es hat mich überrascht, dass nicht mehr Raucher aufhörten», sagt Stefan Boes.

Gegner in der Gastrobranche

Hat das Rauchverbot das Ziel verfehlt? Nein, sagt Yvonne Gilli. Die Grüne-Nationalrätin und Ärztin kämpfte an vorderster Front für das Gesetz. «Sogar wenn ‹nur› jeder zehnte Raucher aufhört, ist die Massnahme wirkungsvoll.» Gleicher Meinung sind auch die Lungenliga, Suchtschweiz und das Bundesamt für Gesundheit. Die Gesetzesänderung habe zum Ziel gehabt, die Bevölkerung vor dem Passivrauch zu schützen. «Das ist sehr gut gelungen», sagt Mona Neidhart vom Bundesamt für Gesundheit.

Die härtesten Gegner des Rauchverbots sind die Gastrobetriebe. Nach der Einführung fürchteten sie massive Einbussen. Doch sie hatten wohl zu früh schwarz gemalt. Zwar gehen in der Tat weniger starke Raucher aus, dafür nimmt der Anteil an Nichtrauchern und solchen, die sich gerne die Nächte um die Ohren schlagen, zu. «Unter dem Strich hat sich für Restaurants und Bars weder von der Anzahl der Gäste noch vom Umsatz her etwas verändert», sagt Gesundheitsökonom Boes.

Discos verzeichneten im ersten Jahr nach Einführung des Rauchverbots sogar mehr Tanzfreudige. Der Branchenverband GastroSuisse sieht dies anders: 37,6 Prozent der Betriebe hätten in einer internen Umfrage angegeben, dass der Passivrauchschutz einen negativen Einfluss habe. Wie sich das Rauchverbot in Zukunft auswirkt, wird sich zeigen. «Eine Aussage bezüglich Nachhaltigkeit zu machen, ist schwierig. Wir müssen erst die neuen Zahlen abwarten, um die Analysen entsprechend zu erweitern», sagt Studienverfasser Boes.
(wid)

Erstellt: 05.10.2014, 08:35 Uhr


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