INTERVIEW: Fernsehen bis spätabends hemmt den Lernerfolg

Haben Sie als Schüler gerne gelernt?

THOMAS BIDNER: In der Grundschule und in der Unterstufe war das Lernen für mich problemlos. In der Mittelstufe änderte sich dies.

Was können Schüler tun, die Probleme mit dem Lernen haben?

Sie können mit Freunden, Lehrern, Eltern oder professionellen Beratern ihr Lernverhalten analysieren und so feststellen, was nicht gut läuft. Dann sollten erreichbare Ziele formuliert werden, die nach einiger Zeit überprüft werden. Hilfreich kann es sein, in einer Gruppe zu lernen, die sich gut versteht und sich gegenseitig motiviert. Sollten die Probleme anhalten, ist es möglich, sich an den Beratungslehrer, den Schulpsychologen oder die Bildungsberatungsstelle zu wenden.

Wie können Eltern und Lehrer die Schüler unterstützen?

Sie sollten den Rahmen für gutes Lernen schaffen, zum Beispiel einen ruhigen Arbeitsplatz, klare Unterrichts- und Anforderungsstrukturen und eine Grundhaltung des Forderns und Förderns. Zudem sollten sie wachsam sein, wenn sich ein Jugendlicher verändert.

Was tun, wenn der Kopf raucht?

Zum einen kann es sein, dass zu lange gelernt wurde und deshalb eine physische und psychische Ermüdung einsetzt. Wichtig ist eine Balance zwischen Anstrengung und Erholung. Die Verinnerlichung des Gelernten geschieht in der ungestörten Pause und im Schlaf. Mein Tipp deshalb: ausreichend schlafen.

Ist es ein Problem, in den Lernpausen fernzusehen oder im Internet zu surfen?

Es gilt als gesichert, dass der Medienkonsum in Lernpausen, Unterrichtspausen und bis in die späten Abendstunden die Verfestigung des Gelernten negativ beeinflusst und im Extremfall sogar verhindert.

Warum ist es überhaupt für Schüler wichtig zu lernen?

Weil das Lernen die grundlegendste Fähigkeit des Lebens überhaupt ist und deshalb Leben ohne Lernen gar nicht denkbar ist. Lernen macht an sich Spaß und weckt wieder neues Interesse - so kommt der Mensch jedenfalls auf die Welt. Lernen dient der Entwicklung der Persönlichkeit, sichert die Existenz und erhält unsere Gesellschaft.

Die Fragen stellte Tanja Wiesinger

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