Immatrikulation in Halle: Magnet Universität


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HALLE/MZ. 

Partystimmung auf dem Uniplatz, Erstsemester werden mit Welcome-Bags, knalliger Musik und einem buntem Programm begrüßt. Und auch Uni-Rektor Udo Sträter war gestern bei der Erstsemester-Begrüßung in Feierlaune: „Der Laden ist wieder ziemlich voll.“ Denn die Uni startet mit fast 20 000 eingeschriebenen Studenten in das Wintersemester und ist bei jungen Menschen aus ganz Deutschland und auch aus dem Ausland nach wie vor beliebt. Unter den rund 2 800 Erstsemestern kommt fast ein Drittel aus den westlichen Bundesländern.

Abschreckend haben offenbar also die derzeit laufenden Diskussionen um Einsparungen an den Hochschulen im Land nicht gewirkt. Im Gegenteil: Die Studenten kommen nach wie vor in Scharen nach Halle. Wie im Vorjahr gab es die meisten Einschreibungen bei den Rechtswissenschaften. Hier starten 465 Erstsemester. Vielleicht auch, weil Halle nach einem Ranking als die Hochschule in Deutschland gilt mit der besten Jura-Ausbildung. Den größten Ansturm gab es auf das Fach Psychologie, für das der Uni-interne Numerus Clausus bei 1,5 lag. Fast 1 650 wollten diesen Studiengang belegen - aber nur 55 Studienplätze standen zur Verfügung. Damit konkurrierten hier 30 Bewerber auf einen Platz im Hörsaal.

Bei aller Freude über die Beliebtheit der Uni Halle wies Uni-Rektor Sträter bei der Pressekonferenz zum Semesterstart immer wieder auf das Damoklesschwert der drohenden Kürzungen hin. Im Oktober und November soll nun im Wissenschaftsministerium mit den Rektoren über die neue Hochschulstruktur diskutiert werden: „Das wird ein heißer Herbst.“ Für Sträter steht fest: Weder 50 noch 25 Millionen Euro können an den Universitäten eingespart werden.

Schon jetzt werde rund ein Drittel des Uni-Betriebs in Halle nicht vom Land, sondern aus dem Hochschulpakt finanziert. Denn eigentlich, so Sträter, sei die Personaldecke nur für rund 14 000 Studenten ausgelegt - 6 000 Plätze werden gemeinsam von Bund und Land durch den Pakt ermöglicht. Nur so können alle Studiengänge durchgeführt werden.

Gestern unterschrieben Sträter und Oberbürgermeister Bernd Wiegand (parteilos) auch einen Kooperationsvertrag zwischen Uni und Stadt. Dadurch soll die Zusammenarbeit intensiviert werden. Allerdings: Aufgelistet sind in der Vereinbarung Punkte wie die enge Zusammenarbeit des Stadt- und Hochschulmarketings oder die gemeinsame Teilnahme an Veranstaltungen, die ohnehin schon so gehandhabt werden.

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