Im Fernstudium klarkommen

12.10.13, 13:33

Campus

Online-Unis sind nur was für Berufstätige? Stimmt nicht: Auch gleich nach dem Abi kann man sich dort einschreiben. Um an der Fern-Uni zurechtzukommen, braucht man allerdings viel Disziplin.

Foto: Getty Images/Cultura RF

Zusammen mit anderen Fernstudenten lernt es sich leichter. Man findet sie über die regionalen Zentren der Fernunis

Zusammen mit anderen Fernstudenten lernt es sich leichter. Man findet sie über die regionalen Zentren der Fernunis

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Ein Fernstudium direkt nach der Schule stellt Abiturienten vor besondere Hürden. Denn als frisch eingeschriebener Student muss sich derjenige nun ohne die passende Umgebung an das Studentenleben gewöhnen. Manche entschließen sich trotzdem für diese Variante: Wer bei dem großen Andrang, wie er momentan an den Hochschulen herrscht, keinen Studienplatz bekommen hat, kann so trotzdem zügig mit seinem (Wunsch-)Studium anfangen.

Barbara Knickrehm vom Deutschen Verband für Bildungs- und Berufsberatung (dvb) hat aber die Erfahrung gemacht, dass viele es unangenehm finden, alleine vor einer so großen Lernaufgabe zu sitzen. Wer sich trotzdem traut, sollte folgende Hinweise der Beraterin beherzigen:

Das passende Umfeld schaffen: "Ein studentisches Umfeld ist wichtig", sagt Barbara Knickrehm. Wer ein Fernstudium absolvieren möchte, sollte sich darum Gleichgesinnte suchen. Ein möglicher Treffpunkt sei das Fernstudienzentrum. Gut sei auch, am Heimatort eine eigene Gruppe mit anderen Fernlernenden zu bilden. Mit der Unterstützung anderer bewältigen Fernlernende leichter Motivationstiefs.

Das empfohlene Lernpensum ernst nehmen: "Noch viel mehr als sonst muss man vom ersten Tag an bei der Stange bleiben", rät Knickrehm. Was die Fern-Uni als Lernpensum vorgibt, sollten die Studenten befolgen. Die Lerngruppen nutzen sie am besten, um zu sehen: Wo stehen die anderen? Außerdem können sie dort über Ergebnisse diskutieren und sich gemeinsam Fristen setzen. Wer das nicht macht, steht schnell vor einem kaum zu bewältigenden Berg – und verliert seine Motivation.

Wohnortwechsel genau überlegen: Wenn jemand, der kein Präsenzstudium beginnt, von zu Hause auszieht, sei das eine doppelte Hürde, erklärt Knickrehm. Derjenige müsse sich mehrfach selbst organisieren: im Studium und in Alltagsdingen. "Das ist für viele ein großer Schritt." Es komme auf den Einzelnen an, wie er mit dieser doppelten Belastung zurechtkomme. Im Zweifel kann es ratsam sein, erst einmal zu Hause zu bleiben.

Mit Präsenzhochschulen Leistungsanrechnung klären: Wollen Studenten von der Fern-Uni an eine Präsenz-Uni wechseln, gelten die gleichen Voraussetzungen wie bei jedem Studienortswechsel, erklärt Knickrehm. Die aufnehmende Hochschule entscheidet über die Leistungen, die sie anerkennt. "Wenn man schon weiß, wo man hinmöchte, sollte man vorher nachfragen." In dem Fall können die Studenten auch vorab schon die Modulpläne vergleichen, um zu sehen, wie ähnlich sich die Studiengänge sind.

Problem Wartesemester: Wer für ein Vollzeit-Fernstudium eingeschrieben ist, kann in dieser Zeit unter Umständen keine Wartesemester an der Präsenzhochschule sammeln. Wer also die Zeit bis zum Studium an der Präsenz-Uni lediglich überbrücken will, darf unter Umständen nur ein Teilzeitstudium absolvieren. Bewerber sollten sich deshalb vorab im Detail bei der angepeilten Präsenzhochschule informieren, welche Regeln in ihrem speziellen Fall zum Tragen kommen.

Beliebtes Fach Psychologie: Der Bachelor in Psychologie ist zum Beispiel an der Fern-Uni Hagen zulassungsfrei und daher für viele Bewerber attraktiv. Denn an den Präsenz-Unis hat Psychologie einen hohen Numerus clausus. Allerdings umfasst das Fernstudium keine klinische Psychologie, warnt Bildungsberaterin Barbara Knickrehm. Für manche Berufe und Masterstudiengänge sei das Fach klinische Psychologie aber Voraussetzung, um zugelassen zu werden.

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