Hochdotierter Sofja Kovalevskaja-Preis für Dr. Katja Dörschner-Boyaci

05.08.2014, 14:13 | Wissenschaft | Autor: idw | 0 Kommentare

Psychologin erhält von der Alexander von Humboldt-Stiftung 1,628 Millionen Euro zum Aufbau einer Forschergruppe an der Justus-Liebig-Universität Gießen – Neuronale Grundlagen der Materialwahrnehmung im Fokus

Die Psychologin Dr. Katja Dörschner-Boyaci ist von der Alexander von Humboldt-Stiftung mit einem der hochdotierten Sofja Kovalevskaja-Preise 2014 ausgezeichnet worden, um fünf Jahre lang mit einer eigenen Arbeitsgruppe an der Justus-Liebig-Universität Gießen (JLU) zu forschen. Dr. Dörschner-Boyaci, die zurzeit als Assistant Professor an der Bilkent-Universität in Ankara (Türkei) tätig ist, erhält 1,628 Millionen Euro Preisgeld. Gastgeber an der JLU ist die Abteilung Allgemeine Psychologie (Prof. Karl Gegenfurtner) am Fachbereich 06 – Psychologie und Sportwissenschaft. Mit Dr. Katja Dörschner-Boyaci gewinnt die JLU eine exzellente Nachwuchswissenschaftlerin mit internationaler Reputation.

Die Humboldt-Stiftung zeichnet insgesamt elf internationale Forschertalente im Alter von 29 bis 40 Jahren mit einem der höchstdotierten Wissenschaftspreise Deutschlands aus. Die Nachwuchswissenschaftlerinnen und -wissenschaftler bekommen in dem Programm in einer frühen Phase ihrer Karriere Risikokapital für innovative Projekte. Der Sofja Kovalevskaja-Preis wird vom Bundesministerium für Bildung und Forschung finanziert und alle zwei Jahre ausgelobt. Der Preis wird im November von Bundesforschungsministerin Prof. Dr. Johanna Wanka und dem Präsidenten der Alexander von Humboldt-Stiftung, Prof. Dr. Helmut Schwarz, in Berlin verliehen.

„Der Sofja Kovalevskaja-Preis für Dr. Katja Dörschner-Boyaci ist ein Beleg für die herausragenden wissenschaftlichen Leistungen der Preisträgerin, aber auch für die internationale Sichtbarkeit und Forschungsstärke der Psychologie an der Universität Gießen“, so JLU-Präsident Prof. Dr. Joybrato Mukherjee. „Ich gratuliere Dr. Katja Dörschner-Boyaci herzlich zu diesem großartigen Erfolg und freue mich auf die neuen Impulse, die sie mit ihrer Tätigkeit bei uns geben wird.“

Dr. Dörschner-Boyaci wird in ihrem Projekt die neuronalen Grundlagen der Materialwahrnehmung untersuchen – ein noch junger Schwerpunkt der Forschung zur visuellen Wahrnehmung. Ist die Banane gelb und frisch oder faulig-braun? Glänzt der Asphalt nass und rutschig oder ist er trocken und griffig? Entscheidungen wie diese fällen wir im Alltag ständig, ganz nebenbei und binnen Sekunden. Das menschliche visuelle System nimmt die physikalischen Beschaffenheit von Oberflächen und Objekten sehr schnell und sehr genau wahr – und schützt uns so vor Unannehmlichkeiten wie dem Biss in verdorbenes Obst oder Ausrutschern auf glattem Boden. Wie genau diese visuelle Wahrnehmung abläuft, ist noch weitgehend unerforscht. Dr. Dörschner-Boyaci arbeitet auf diesem Forschungsfeld und hat bereits wichtige Beiträge geliefert. Die Psychologin ist Expertin in der Kernspintomographie und kombiniert Verhaltensuntersuchungen mit computergrafischen Verfahren. So erforscht sie, wie das menschliche Gehirn die Bildinformationen verarbeitet, um lebhafte Eindrücke der Qualität von Materialien zu erhalten.

„Dr. Katja Dörschner-Boyaci passt perfekt in die Forschungsschwerpunkte der Gießener Psychologie“, sagte Prof. Karl Gegenfurtner. „Ihre Arbeit zur Materialwahrnehmung ergänzt die schon vorhandenen Initiativen.“ Dazu zählen eine Förderung im Rahmen des Reinhart Koselleck-Programms der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) für Prof. Gegenfurtner sowie das von der EU finanzierte interdisziplinäre Netzwerk Marie Curie Initial Training Network „Repräsentation der Wahrnehmung von Beleuchtung, Form und Materialien“, das Prof. Roland Fleming, Professor für Experimentelle Psychologie an der JLU, leitet. Nicht zuletzt wird Dr. Dörschner-Boyaci mit ihrer Expertise auch die Arbeit des kürzlich von der DFG bewilligten transregionalen Sonderforschungsbereich „Kardinale Mechanismen der Wahrnehmung“ (Sprecher: Prof. Karl Gegenfurtner) unterstützen.

Katja Dörschner-Boyaci wurde 1975 in Deutschland geboren. Zum Studium wechselte sie in die USA und absolvierte 2002 an der University of Rhode Island einen Bachelor in Psychologie. Anschließend ging sie an die University of New York (USA), wo sie einen Master-Abschluss ablegte und 2006 promoviert wurde. Noch im selben Jahr wechselte Dörschner-Boyaci als Postdoc an die University of Minnesota (USA). In der Türkei forscht sie seit 2008 als Assistant Professor an der Bilkent-Universität in Ankara.

Kontakt:
Prof. Karl Gegenfurtner, Ph.D.
Abteilung Allgemeine Psychologie, Justus-Liebig-Universität Gießen
Otto-Behaghel-Straße 10, 35394 Gießen
Telefon: 0641 99-26100

Weitere Informationen:
- http://www.humboldt-foundation.de/web/dossier-kovalevskaja-preis.html

Quelle: idw

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Hochdotierter Sofja Kovalevskaja-Preis für Dr. Katja Dörschner-Boyaci

05.08.2014, 14:13 | Wissenschaft | Autor: idw | 0 Kommentare

Psychologin erhält von der Alexander von Humboldt-Stiftung 1,628 Millionen Euro zum Aufbau einer Forschergruppe an der Justus-Liebig-Universität Gießen – Neuronale Grundlagen der Materialwahrnehmung im Fokus

Die Psychologin Dr. Katja Dörschner-Boyaci ist von der Alexander von Humboldt-Stiftung mit einem der hochdotierten Sofja Kovalevskaja-Preise 2014 ausgezeichnet worden, um fünf Jahre lang mit einer eigenen Arbeitsgruppe an der Justus-Liebig-Universität Gießen (JLU) zu forschen. Dr. Dörschner-Boyaci, die zurzeit als Assistant Professor an der Bilkent-Universität in Ankara (Türkei) tätig ist, erhält 1,628 Millionen Euro Preisgeld. Gastgeber an der JLU ist die Abteilung Allgemeine Psychologie (Prof. Karl Gegenfurtner) am Fachbereich 06 – Psychologie und Sportwissenschaft. Mit Dr. Katja Dörschner-Boyaci gewinnt die JLU eine exzellente Nachwuchswissenschaftlerin mit internationaler Reputation.

Die Humboldt-Stiftung zeichnet insgesamt elf internationale Forschertalente im Alter von 29 bis 40 Jahren mit einem der höchstdotierten Wissenschaftspreise Deutschlands aus. Die Nachwuchswissenschaftlerinnen und -wissenschaftler bekommen in dem Programm in einer frühen Phase ihrer Karriere Risikokapital für innovative Projekte. Der Sofja Kovalevskaja-Preis wird vom Bundesministerium für Bildung und Forschung finanziert und alle zwei Jahre ausgelobt. Der Preis wird im November von Bundesforschungsministerin Prof. Dr. Johanna Wanka und dem Präsidenten der Alexander von Humboldt-Stiftung, Prof. Dr. Helmut Schwarz, in Berlin verliehen.

„Der Sofja Kovalevskaja-Preis für Dr. Katja Dörschner-Boyaci ist ein Beleg für die herausragenden wissenschaftlichen Leistungen der Preisträgerin, aber auch für die internationale Sichtbarkeit und Forschungsstärke der Psychologie an der Universität Gießen“, so JLU-Präsident Prof. Dr. Joybrato Mukherjee. „Ich gratuliere Dr. Katja Dörschner-Boyaci herzlich zu diesem großartigen Erfolg und freue mich auf die neuen Impulse, die sie mit ihrer Tätigkeit bei uns geben wird.“

Dr. Dörschner-Boyaci wird in ihrem Projekt die neuronalen Grundlagen der Materialwahrnehmung untersuchen – ein noch junger Schwerpunkt der Forschung zur visuellen Wahrnehmung. Ist die Banane gelb und frisch oder faulig-braun? Glänzt der Asphalt nass und rutschig oder ist er trocken und griffig? Entscheidungen wie diese fällen wir im Alltag ständig, ganz nebenbei und binnen Sekunden. Das menschliche visuelle System nimmt die physikalischen Beschaffenheit von Oberflächen und Objekten sehr schnell und sehr genau wahr – und schützt uns so vor Unannehmlichkeiten wie dem Biss in verdorbenes Obst oder Ausrutschern auf glattem Boden. Wie genau diese visuelle Wahrnehmung abläuft, ist noch weitgehend unerforscht. Dr. Dörschner-Boyaci arbeitet auf diesem Forschungsfeld und hat bereits wichtige Beiträge geliefert. Die Psychologin ist Expertin in der Kernspintomographie und kombiniert Verhaltensuntersuchungen mit computergrafischen Verfahren. So erforscht sie, wie das menschliche Gehirn die Bildinformationen verarbeitet, um lebhafte Eindrücke der Qualität von Materialien zu erhalten.

„Dr. Katja Dörschner-Boyaci passt perfekt in die Forschungsschwerpunkte der Gießener Psychologie“, sagte Prof. Karl Gegenfurtner. „Ihre Arbeit zur Materialwahrnehmung ergänzt die schon vorhandenen Initiativen.“ Dazu zählen eine Förderung im Rahmen des Reinhart Koselleck-Programms der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) für Prof. Gegenfurtner sowie das von der EU finanzierte interdisziplinäre Netzwerk Marie Curie Initial Training Network „Repräsentation der Wahrnehmung von Beleuchtung, Form und Materialien“, das Prof. Roland Fleming, Professor für Experimentelle Psychologie an der JLU, leitet. Nicht zuletzt wird Dr. Dörschner-Boyaci mit ihrer Expertise auch die Arbeit des kürzlich von der DFG bewilligten transregionalen Sonderforschungsbereich „Kardinale Mechanismen der Wahrnehmung“ (Sprecher: Prof. Karl Gegenfurtner) unterstützen.

Katja Dörschner-Boyaci wurde 1975 in Deutschland geboren. Zum Studium wechselte sie in die USA und absolvierte 2002 an der University of Rhode Island einen Bachelor in Psychologie. Anschließend ging sie an die University of New York (USA), wo sie einen Master-Abschluss ablegte und 2006 promoviert wurde. Noch im selben Jahr wechselte Dörschner-Boyaci als Postdoc an die University of Minnesota (USA). In der Türkei forscht sie seit 2008 als Assistant Professor an der Bilkent-Universität in Ankara.

Kontakt:
Prof. Karl Gegenfurtner, Ph.D.
Abteilung Allgemeine Psychologie, Justus-Liebig-Universität Gießen
Otto-Behaghel-Straße 10, 35394 Gießen
Telefon: 0641 99-26100

Weitere Informationen:
- http://www.humboldt-foundation.de/web/dossier-kovalevskaja-preis.html

Quelle: idw

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