Getreidemarkt KW 3/2012: Psychologie extrem nervöser Terminmärkte

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Mit seinem ersten monatlichen "WASDE"-Bericht im neuen Jahr sowie mit seinen Schätzungen der Anbauflächen in den USA für die Ernte 2012 setzte das US-Landwirtschaftsministerium (USDA) vorigen Donnerstag der Erholung der internationalen Getreide-, Mais- und Ölsaatennotierungen – zumindest vorübergehend – wieder ein Ende.

Obwohl die Schätzung der globalen Versorgungsbilanzen für Weizen, Mais und Ölsaaten 2011/12 kaum von der Dezember-Prognose abweicht und fundamental nichts neues bringt, erwischte der WASDE-Bericht die zuvor in Bullen-Stimmung geratenen Märkte offensichtlich am falschen Fuß und riss, ausgehend vom Mais, die Notierungen an den US-Börsen und an der Euronext in Paris für zumindest einen Handelstag kräftig nach unten. Analysten sprechen wieder einmal von einer rational schwer nachvollziehbaren Psychologie übernervöser Märkte.

Bis Wochenbeginn gewann zumindest an der Euronext in Paris die Vernunft wieder die Oberhand, und die Notierungen drehten wieder ins Positive. Den europäischen Notierungen kam dabei die Schwäche des Euro gegenüber dem US-Dollar zugute, wodurch sich die Wettbewerbsfähigkeit europäischer Getreideexporte auf den Weltmarkt deutlich verbesserte.

Weizen in Wien befestigt

Die Wiener Weizennotierungen zogen indes vorige Wochje weiter an. Qualitätsweizen befestigte sich wieder deutlich über 200 Euro/t (Großhandelsabgabepreis netto), und auch der reichlich vorhandene Mahlweizen folgte auf 186,50 Euro/t. Nur der sporadisch gehandelte Premiumweizen büßte mit 226,50 Euro etwas von seinem zuvor ungewöhnlich hohen Preisabstand ein.

Mahlroggen hält mit 225,50 Euro/t wieder etwas unter dem Premiumweizen, bleibt aber sehr stark, ebenso wie Raps mit 440 Euro/t. Industriemais blieb unverändert bei 162,50 Euro/. Die Vermarktung läuft weiterhin unaufgeregt.

Christian Posekany, AIZ

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