Gesunde Arbeit braucht Psychologie

Nachrichten
aus der Wirtschaftspsychologie

9. Dezember 2015

Prävention psychischer Belastungen muss Vorrang vor der Behandlung haben. Und spezialisierte Psychologen sollten sich ums betriebliche Gesundheitsmanagement kümmern, etwa um Bedingungsanalyse, Maßnahmenplanung, Qualitätssicherung und Coaching, so ein neues Positionspapier.

„Psychologen mit ihrem Wissen um gesundheitliche und psychische Gefahren werden als Experten in der Arbeitswelt zunehmend wichtiger“, betont Michael Krämer, Präsident des Berufsverbandes Deutscher Psychologinnen und Psychologen (BDP). Denn aufgrund der Komplexität und des Zeitdrucks gewinnen psychische Belastungen zunehmend an Bedeutung.

In einem Positionspapier hat der BDP daher Antworten auf die Herausforderungen einer sich wandelnden Arbeitswelt formuliert. Zentrale Forderungen dabei sind, dass die Prävention psychischer Belastungen Vorrang vor der Behandlung und Rehabilitation haben muss und dass psychische Gesundheit gesetzlich ausreichend berücksichtigt wird.

„Gesundheit ist auch eine betriebliche und gesellschaftliche Aufgabe, nicht nur die des Einzelnen“, erklärt BDP-Präsident Krämer. „Gesundheit hängt von individuellen Faktoren und gesundheitsförderlichen Strukturen im Arbeitsbereich ab.“ Zu einem guten betrieblichen Gesundheitsmanagement gehöre es daher auch, dass sich darum Psychologen kümmern, die darauf spezialisiert sind.

Die Kompetenzen von Psychologen reichen dabei von der Analyse der betrieblichen Bedingungen und persönlichen Leistungsvoraussetzungen über die Planung von passgenauen Maßnahmen und konkreten Interventionskonzepten bis hin zur Evaluation der Maßnahmen. Auch bei der Unterstützung bei Arbeitsunfällen und Extremereignissen, der Qualitätssicherung bei der Betreuung erkrankter Mitarbeiter sowie im Coaching verfügen Psychologen über wichtiges Wissen.

© Wirtschaftspsychologie aktuell, 2015. Alle Rechte vorbehalten.

Weiterführende Informationen:

Berufsverband Deutscher Psychologinnen und Psychologen (BDP) (Hrsg.). (2015). Gesunde Arbeit braucht Psychologie! Ein Positionspapier des BDP [PDF]. Berlin: Herausgeber.

Im Berichtsjahr 2013 haben sich die Krankentage aufgrund psychischer Störungen gegenüber 2003 mehr als verdoppelt.

Mit einer neuen Broschüre informiert der Berufsverband Deutscher Psychologinnen und Psychologen (BDP) darüber, welche Instrumente beim betrieblichen Gesundheitsmanagement helfen.

Im Schwerpunkt „Kontakt und Beziehung“ werden neue Ergebnisse zu emotionaler Intelligenz, Mitarbeitergesprächen und inspirierenden Arbeitsbeziehungen vorgestellt.

Die Wirtschaftspsychologie aktuell im Schnupper-Abo testen.

Den monatlichen Newsletter der Zeitschrift bestellen.

Im Archiv ab 2001 blättern.


Open all references in tabs: [1 - 6]

Leave a Reply