Genfer Psychologe erhält Nationalen Latsis-Preis 2013

(sda) Sander leitet den Nationalen Forschungsschwerpunkt (NFS) "Affektive Wissenschaften" und das interfakultäre Zentrum für affektive Wissenschaften an der Uni Genf. Die affektiven Wissenschaften verbinden verschiedene Disziplinen, die sich mit Gefühlen beschäftigen: Human- und Neurowissenschaften, Informatik, Recht, Wirtschaft und Psychologie.

Diesen multidisziplinären Ansatz verfechte auch Sander, schreibt der SNF. Er sei davon überzeugt, dass die konzeptuellen Analysen der Philosophie die psychologische Forschung ebenso bereichern können wie das Verständnis neuronaler Mechanismen, etwa durch bildgebende Verfahren wie die Magnetresonanztomographie (MRT).

David Sander hat in Paris Psychologie und angewandte Mathematik studiert und dann in Lyon kognitive Wissenschaften. Schon bald begann Sander Emotionen zu erforschen, um Mechanismen zu identifizieren, welche die Gefühle steuern, und daraus Gesetzmässigkeiten abzuleiten.

An der Universität Genf, wo Sander seit diesem Jahr ordentlicher Professor ist, untersuchen er und seine Kollegen die Emotionen in einem speziellen Labor. Derzeit erkunden sie unter anderem, wie Emotionen durch Hirnprozesse gesteuert, durch Gerüche ausgelöst oder durch soziale Faktoren beeinflusst werden.

Sander hat zahlreiche Publikationen veröffentlicht, darunter auch ein populärwissenschaftliches Buch für Kinder über Gefühle.

Den mit 100'000 Franken dotierten Nationalen Latsis-Preis verleiht der Nationalfonds jährlich im Auftrag der internationalen Latsis-Stiftung. Er zeichnet Forscherinnen und Forschern, die nicht älter als 40 Jahre sind, für herausragende wissenschaftliche Leistungen aus und gilt als einer der prestigeträchtigsten Wissenschaftspreise der Schweiz.

Die Latsis-Stiftung wurde 1975 in Genf von der griechischen Familie Latsis gegründet. Es existieren zudem vier mit je 25'000 Franken dotierte universitäre Latsis-Preise, die von den ETHs Zürich und Lausanne und den Universitäten Genf und St. Gallen verliehen werden.

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