Gehen Sie mit Zettel einkaufen?

Nach welchem System kaufen Sie ein? Lassen Sie sich treiben? Benutzen Sie einen Zettel? Und: Bleiben Sie diesem auch treu oder kaufen Sie Dinge hinzu, die Sie ursprünglich nicht wollten?

Das sind dann sogenannte Impulskäufe. Werbung, Sonderangebote und sonstige Verlockungen reizen derart stark, dass mehr Waren als geplant im Einkaufskorb landen (müssen). Solch spontane Käufe sind in gewissen Maßen harmlos oder durchaus auch nützlich. Es gibt aber auch Menschen, die oft impulsiv kaufen und viel Geld ausgeben, auch für unnötige Waren, bis die Verschuldung so groß wird, dass daraus gravierende Probleme entstehen.

Reize und Ablenkung dominieren beim Einkaufen

Solch impulsives Kaufen haben Psychologen der Universität Wien untersucht. Was löst den Impuls aus, wie wird die Käuferin/der Käufer aufmerksam auf Dinge, die sie/er gar nicht kaufen wollte? "Wir haben Grund zur Annahme, dass sich impulsive Konsumenten/Konsumentinnen beim Einkaufen schlecht gegen ablenkende Reize wie interessante Produkte abschirmen können", sagt Psychologe Dr. Oliver Büttner. "Ähnliche Ablenkungseffekte wurden bisher in Studien zum Konsum von Drogen nachgewiesen."

Problematisches Kaufverhalten hängt demnach stark mit Aufmerksamkeitsprozessen zusammen. Andere Forschungsansätze sahen bei impulsiven Käufern auch mangelnde Willensstärke gegeben.

Bei den Versuchen in Wien sollten sich weibliche und männliche Probanden auf ein bestimmtes Produkt konzentrieren und hierzu Fragen beantworten, während ihnen zusätzlich ablenkende Produkte gezeigt wurden. Dabei wurden Blickbewegungen aufgezeichnet, um herauszufinden, welche Reize und Produkte die Testpersonen betrachteten.

Impulsiv getriebene Käufer lassen sich durch visuelle Reize stärker durch Produkte ablenken, die nichts mit dem Ziel ihres Einkaufs zu tun haben. Und: Die Aufmerksamkeit dieser Käufer richtet sich schon auf vergleichsweise neutrale Produkte, nicht nur auf stark beworbene oder attraktiv präsentierte Waren. "Impulsive Konsumenten und Konsumentinnen sehen beim Einkauf vermutlich auch bereits mehr Produkte als nicht-impulsive", sagt Psychologe Büttner. "Dadurch steigt die Wahrscheinlichkeit für Spontankäufe im Geschäft."

Diese leichte Ablenkbarkeit zeigte sich aber nur in Einkaufssituationen. Impulsive Käufer/Käuferinnen seinen nicht generell leichter ablenkbar, heißt es.

Exzessives und unkontrolliertes Kaufen kann auch krankhaft sein. Dann sprechen Psychologen von Kaufsucht, die zu den Impulskontrollstörungen zählt. 

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