Für die Wissenschaft gekämpft

Otto Dürr wurde am 2. Oktober 1912 in Gammesfeld geboren. Er war nach seiner Ausbildung am Lehrerseminar in Künzelsau Lehrer an verschiedenen Volksschulen, bevor er ab 1938 Pädagogik, Psychologie, Philosophie und Englisch an den Universitäten Tübingen und München studierte. 1948 promovierte er und wurde Dozent am Pädagogischen Institut in Gmünd.

1962 kam er als Gründungsrektor der Pädagogischen Hochschule (PH) nach Reutlingen. Die Landesregierung wandelte damals die pädagogischen Institute in pädagogische Hochschulen um. Die PH Reutlingen sollte nach ihrem Willen eine Hochschule evangelischer Prägung werden.

Otto Dürr widerstand diesem Ansinnen aus wissenschaftlichen und bildungspolitischen Gründen. Die PH Reutlingen wurde durch sein Bemühen eine wissenschaftliche Hochschule. Er war bis 1968 Rektor der Lehrerbildungsstätte mit rund 2500 Studierenden.

Als Rektor trug Dr. Otto Dürr wesentlich zur Akademisierung der Lehrerbildung in Baden-Württemberg bei. Für sein Lehrerbildungsmodell erhielt er das Bundesverdienstkreuz erster Klasse.

Die Pädagogische Hochschule Reutlingen verlieh ihm 1982 zu seinem 70. Geburtstag die Würde eines Ehrensenators. Zudem war Dürr Kirchengemeinderat und Mitglied der Landessynode sowie Vorsitzender im pädagogisch-theologischen Zentrum in Stuttgart und in weiteren pädagogischen Institutionen.

Wie erst jetzt bekannt wurde, starb Dr. Otto Dürr bereits am 14. April im Alter von 99 Jahren.

Leave a Reply