Frauenfrühstück in Füssen: Über Umgang mit zwischenmenschlichen Verletzungen – all


Die Mutter von zwei Kindern arbeitet halbtags und ist seit ihrer Ausbildung in christlicher Psychologie außerdem als Beraterin und Referentin tätig. Bereits zur Einstimmung und Begrüßung hat Organisatorin Michaela Plitzner mit einigen Versen aus einem Psalm in das Thema eingeführt. Trotz aller Verletzungen gebe es „Trost und eine Zuflucht“ bei Gott, so die Botschaft zu Musik zur Einstimmung.

Die Referentin begann ihre Ausführungen mit der Geschichte von Tante Erna, die in einem roten Buch sich immer wieder selbstzerstörerisch daran erinnert, was andere Menschen ihr gegenüber falsch gemacht und sie dabei verletzt haben. Nicht vergeben und vergessen können – das sei „wie täglich Gift trinken in der Hoffnung, dass der andere stirbt“, deutete Baumann die Geschichte.

Dabei entstünden die meisten Verletzungen zwischen Menschen aus Unbedachtheit, weil Menschen an sich denken und dabei nicht merken, was ihr Verhalten bei anderen bewirkt.

Der Choleriker, der seine sensible Mitarbeiterin übersieht, die eigenen Idealvorstellungen, Missverständnisse und auch die gottgewollte Individualität und Unterschiedlichkeit von Menschen seien Ursachen für Verletzungen.

Was dagegen hilft, sei die Rückfrage: „Hab ich das richtig verstanden?“ Die Verantwortung für eigene Verletzungen dürfe nicht dem Verursacher überlassen werden, sondern „ich muss es mir wert sein, liebevoll behandelt zu werden“. Es sei die eigene Schuld, „liebloses Verhalten lange ertragen zu haben“.

Distanz zu schwierigen Fällen

Dennoch bleibe ein Rest von Menschen, die unbelehrbar, schwierig und unsensibel seien. In diesen Fällen riet Baumann mit einem Bibelzitat zur Distanz: „Herr, vergib ihnen, denn sie wissen nicht, was sie tun!“ Sowohl unkontrollierte aggressive Reaktionen, als auch das Unterdrücken und Schlucken seien falsche Reaktionsweisen auf Verletzungen. Die Schuld des anderen ehrlich zu benennen, helfe meist schon als erster Schritt. Mit viel Engagement schilderte sie manche persönliche Lebenssituation gerade auch mit Menschen, die man sich nicht aussuchen kann. Sie ermunterte ihre Zuhörerinnen, wieder mit einem biblischen Zitat, „die Schuld des anderen ans Kreuz zu bringen“.

Baumann schloss ihren Vortrag mit einem flammenden Plädoyer für „ein ballastfreies Leben ohne Bitterkeit und Groll“.

Das nächste ökumenische Frauen-frühstück findet am 25. September um 9 Uhr im Haus der Begegnung an der Kirchstraße statt. Pfarrerin Ilka Huber aus Füssen spricht zum Thema „Jesus und die Frauen“.

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