Flüchtlinge: Seid endlich ehrlich!

Von Psychologie aktuell Politikexperte Maximilian von Thalen.

Im anhaltenden Flüchtlingsdrama erleben wir derzeit das Aufeinanderprallen zweier Extremposition und am Ende leiden sowohl die Einheimischen wie auch die Flüchtlinge.

Die eine Seite findet Flüchtlinge per se ganz toll und freut sich über jeden, der sich hierzulande neu einfindet und Deutschland ein weiteres Stück multikultureller macht. Auf der anderen Seite wiederum blubbert die braune Suppe und macht ihr rechtes Geschäft mit den Ängsten der Menschen.

Dazwischen klafft im öffentlichen Diskurs eine gefährliche Leere.

Für dumm verkauft?

Die Masse der Menschen weiß nicht, was sie von den Geschehnissen halten soll. Man will helfen, aber nicht das Gefühl haben überrollt zu werden. Man möchte die Hand reichen, aber macht sich Sorgen vor dem Chaos.

Engagierte Gruppen und auch viele Journalisten wollen dieser Angst entgegenwirken und berichten rührselig über Einzelschicksale und appellieren an das Gewissen ihrer Leser und Zuschauer. Doch dieser Schuss geht meist nach hinten los.

Denn die breite Öffentlichkeit ist nicht kollektiv hartherzig oder gar rassistisch. Vor allem ist sie nicht dumm. Die Menschen haben berechtigte Fragen.

Nur wer Fragen zulässt, kann sie beantworten!

So ist der Weg eines gesunden Umgangs mit der gegenwärtigen Situation nicht jener der Tränendrüse oder der Schönfärberei. Man muss sich als Politiker und Journalist vilemehr die Fragen der Bevölkerung wirklich anhören und sich den Ängsten ohne Angst stellen, wenn man wahre Akzeptanz schaffen will.

Denn keine noch so zuckersüße Story über ein Flüchtlingskind wird diese Fragen beantworten:

  1. Wieso kommen plötzlich so viele Menschen, als wenn eine Schleuse geöffnet worden sei? Der Krieg in Nahost hat schließlich nicht erst gestern begonnen. Wer hat also wann, wo und warum die "Tore" geöffnet?
  2. Weshalb scheinen überdurchschnittlich viele alleinreisende Männer anzukommen. Wieso lassen sie scheinbar ihre Frauen und Kinder in ihrer Heimat zurück, wo sie ihres Lebens nicht sicher sein können?
  3. Warum reisen viele junge Männer über die Türkei, nach Griechenland oder Bulgarien, über Rumänien und Ungarn (alles sichere Staaten) trotz der "Dubliner Verordnungen" ungeordnet nach Deutschland weiter?
  4. Weshalb wird die Möglichkeit des Schengenvertrages über die offenen Grenzen in der EU nicht ausgesetzt, wie es der Vertrag selbst für den Fall einer Krise vorsieht?
  5. Wie wird sichergestellt, dass unter den Flüchtenden keine Terroristen einsickern, wie dies die Terroristen selbst angekündigt haben?

Nur mit Ehrlichkeit gewinnt die Menschlichkeit!

Es wäre fatal zu glauben, dass jene Menschen, die Antworten auf diese Fragen wollen, alles Rechte, Nazis oder Rassisten wären. Diese gibt es zwar und sie wollen das Thema für sich nutzen. Aber wer diese Fragen ignoriert, schaufelt nur Wasser auf die Mühlen der Rechten. Das kann man schlimm finden, aber etwas schlimm zu finden ändert nicht die Fakten.

Es ist höchste Zeit, dass sich die Politik der wahren Ängste der Menschen ernsthaft annimmt. Sonst tun es die Rechten - und das ist keine Drohung, sondern ein politisches Naturgesetz. Lassen wir es nicht dazu kommen!

Lesenswert:

Ihr habt auch ein spannendes Thema?

Die Huffington Post ist eine Debattenplattform für alle Perspektiven. Wenn ihr die Diskussion zu politischen oder gesellschaftlichen Themen vorantreiben wollt, schickt eure Idee an unser Blogteam unter
blog@huffingtonpost.de
.

Das wollen die in München ankommenden Flüchtlinge den Deutschen sagen

Hier geht es zurück zur Startseite

Open all references in tabs: [1 - 9]

Leave a Reply