Fließende Farben und schwebende Formen

Bad Eilsen (sig). Die Anregung zu dieser gemeinsamen Ausstellung unter dem Motto „Dreisatz“ kam von Ulrike Obermeier aus Lehrte. Sie ist, was die Malerei anbetrifft, eigentlich eine Spätstarterin. Sie hatte zunächst Psychologie studiert und sich erst 2007 der Malerei zugewandt. Zwei Jahre später besuchte sie Seminare an der Hochschule für Bildende Künste in Braunschweig.

Zu diesem Zeitpunkt hatte Ulrike Obermeier als Mitglied des Kunstvereins Burgwedel-Isernhagen bereits an mehreren Kunstausstellungen in Hannover und Braunschweig mitgewirkt. Sie entwickelte eine nicht zu übersehende Vorliebe für fließende Formen bei Menschen und Tieren. Ihre Frauenakte haben etwas Schwebendes oder in Auflösung Befindliches an sich. Die Zartheit der Darstellung beeindruckt den Betrachter.

Die in Karlsruhe geborene Heidrun Pfalzgraf studierte in Hannover Bildende Kunst und wechselte später wieder nach Süddeutschland. An der Münchener Volkshochschule wirkte sie als Dozentin für kreatives Gestalten. Ab 1987 gehörte sie zum Forum der Jungdesigner in der Bayern-Metropole. Das brachte ihr Auftragsarbeiten für die Bavaria-Filmstudios ein.

In der Vergangenheit nahm Heidrun Pfalzgraf immer wieder an Studienseminaren verschiedener Kunstakademien teil, unter anderem an der Europäischen Kunstakademie in Trier. Die in Bad Eilsen ausgestellten surrealistischen Motive haben bewusst keine Titel, weil sie auch nicht zum Festlegen auf eine bestimmte Aussage vorgesehen sind. Die Künstlerin stellte dazu selbst fest: „In meinen Bildern gibt es nichts zu verstehen, aber viel, dessen man sich bedienen kann.“ Eine echte Herausforderung für die Besucher der Ausstellung …

Durch den Bildhauer Norbert Diemert aus Celle wird das Duo zum Trio. Seit rund drei Jahrzehnten war der Künstler mit der Fotografie verbunden, bevor er 2004 den Schritt zur mehrdimensionalen Darstellung wagte. Auf diesem Feld drückt er seine Empfindungen und Gedanken allerdings nicht in naturalistischen Darstellungen aus.

Diemert gibt dem Betrachter unter anderem die Aufgabe, sich mit dem Bereich der Metamorphose zu befassen. Eine seiner Vorgaben lautete, die Leichtigkeit des Seins darzustellen und sichtbar zu machen. Und dafür bevorzugt der Künstler besonders hartes Material bis hin zum italienischen Marmor. Es kommt ihm eben auf die Form an, die den Wandlungsprozess wiedergeben soll – und da muss der Betrachter schon einige Fantasie walten lassen.

Für eine anspruchsvolle musikalische Ausgestaltung der Vernissage sorgte die Pianistin Janne Klein aus Hannover, die als Musikerzieherin der Kreisjugendmusikschule vornehmlich in Hagenburg tätig ist.

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