Fasten: Auf die Größe kommt es an

„Die Frage, ob eine hungrige Person ein Objekt im Mund anders einschätzt als eine satte Person, mag wie ein Party-Gag klingen. Tatsächlich ist sie aber gar nicht so simpel“, sagt Topolinski. Immerhin lieferten verschiedene psychologische Theorien und das Alltagserleben unterschiedliche, sich widersprechenden Vorhersagen:

Eine Hypothese der Gier käme zu der Vorhersage, dass hungrige Menschen Objekte im Mund kleiner empfinden als satte, so Topolinski. „Wer Hunger hat, dem erscheint ein Bissen Nahrung möglicherweise wie der berühmte Tropfen auf den heißen Stein.“ Für diese Theorie spricht auch die Alltagserfahrung, dass Menschen, die hungrig sind, sich am Buffet in der Regel viel zu viel auf den Teller laden. Oder, wie der Volksmund sagt: „Da waren die Augen mal wieder größer als der Magen.“

Eine Hypothese der Sensibilisierung hingegen kommt zum entgegengesetzten Ergebnis: „Ähnlich wie es von der Fastenbewegung propagiert wird, besagt diese Theorie, dass durch die seltenen sensorischen Erfahrungen im Mund beim Hungern das Mundgefühl sensibler wird, und dann kleine Objekte größer wirken als sie sind“, erklärt Türk Pereira. Welche der beiden Hypothesen nun tatsächlich zutrifft, haben die beiden Psychologen experimentell untersucht.

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