„Fairness wird die Wahlen entscheiden“

Leer - Der Wähler – ein wechselhaftes Wesen. War er früher zumeist treu und standhaft, „weiß er heute nicht mehr, was er morgen wählt“, erklärt Prof. Klaus-Peter Schöppner. Er muss es wissen, er ist Geschäftsführer des Meinungs- und Sozialforschungsinstituts TNS Emnid.

In Leer hielt Schöppner jetzt einen Vortrag, organisiert von der CDU nahen Konrad-Adenauer-Stiftung, zum Thema „Die ,gute‘ Politik – Wirtschaft und Politik in der Vertrauenskrise“. „Gute Politik bedeutet nicht nur, juristisch und volkswirtschaftlich die richtige Entscheidung zu treffen – gute Politik ist zu 50 Prozent Psychologie“, erklärt Schöppner den Zuhörern, darunter auch CDU-Generalsekretär Ulf Thiele (Remels). Der hatte das Grußwort gesprochen und durfte sich danach einiges anhören.

Etwa, dass nur noch 3 Prozent der Bevölkerung glauben, dass Politiker die Wahrheit sagen. „Die Bürger haben eine große Sehnsucht nach Vertrauen. Vertrauen vermitteln ist mit 95 Prozent die wichtigste Politikereigenschaft“, betont Schöppner. „Die Politik ist viel zu komplex geworden, als dass man sie noch durchschauen kann. Politiker schaffen es nicht, ihre Botschaft klarverständlich rüberzubringen.“ Wo man die Politik nicht verstehe, entscheide man sich „nach einem guten Wort – Mindestlohn ist so eines“, erklärt Schöppner. „Da haben sich CDU und FDP geschadet, weil sie diesen Begriff so boykottiert haben.“ Wo die Kompetenz versage, da gewinne „der Kümmerer“. „Die Frage ist nicht, wer macht Politik am besten, sondern wer ist eine ehrliche Haut“, stellt er klar.

Mehr zu diesem Thema lesen Sie am Sonnabend, 16. Juni, im General-Anzeiger

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