Erfolgreiche Apps: Nicht nur Informatik ausschlaggebend

Was sagt der Quellcode über die Qualität einer App aus? Ist ein ausgeklügelter Quellcode Erfolgsgarant? Oder macht doch eher das Zusammenspiel aus Design, Marketing, Psychologie und natürlich Informatik den Erfolg aus?

Diese Fragestellung ist Teil der Doktoratsarbeit (PhD) von Luis Corral, einem Forscher an der Fakultät für Informatik. Corral hat den Quellcode einer Reihe von
Open-Source-Apps für Android ausgewertet, indem er Metriken des Codes verwendete.

Die erhaltenen Werte verglich er mit einigen Indikatoren, die der App Store „Google Play“ vorschlägt. Auf der Basis statistischer Daten sollte ermittelt werden, ob eine Verbindung besteht zwischen Qualitätskriterien des Codes und Markterfolg, wie zum Beispiel die Anzahl der Downloads oder auch die Bewertung der Apps von Seiten der Nutzer.

Qualität der Quellcodes hat kaum Einfluss

Die Doktorarbeit zeigt, dass die Qualität des Quellcodes nur einen minimalen Einfluss auf den Index hat, der die Erfolgskurve am Markt nachzeichnet. „Dies wiederum bedeutet, dass eine Anwendung, auch wenn sie nicht nach gängigen Qualitätsstandards erstellt wurde, dennoch große Erfolgschancen haben kann“,
fasst Corral zusammen.

Die in dieser Arbeit erhobenen Daten legen laut Corral nahe, dass im Mobilsektor die wahren Erfolgsgaranten beim Kunden und für eine Marktdurchdringung weit über die klassischen Merkmale im Informatikbereich hinausgehen, also jene, die Wert auf einen sauberen Quellcode legen.

Design, Marketing, Psychologie, Ergonomie und Informatik wichtig

Vielmehr gilt es mehr auf die Nutzerwahrnehmung zu achten und auf Benutzerfreundlichkeit. Das setzt einen multidisziplinären Ansatz voraus, der Design, Marketing, Psychologie, Ergonomie und natürlich auch Informatik vereint.

Luis Corral diskutierte seine Abschlussarbeit „Ein Qualitätsmodell für mobile Applikationen“ am 25. März an der Fakultät für Informatik. Die Kommission war zusammengesetzt aus Prof.

Luigi Benedicenti der Universität Regina, Kanada, aus Prof. Aaron Visaggio der Università del Sannio, Benevento, und aus Prof. Alberto Sillitti der Freien Universität Bozen. Betreuender Professor war Prof. Giancarlo Succi der Freien Universität Bozen

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