Ein Psychologe auf Augenhöhe

Duisburg (RP). Dr. Hans-Peter Mayr ist trotz seiner 65 Jahre noch ein ganz "junger" Psychologe. Erst vor sieben Jahren sattelte der gelernte Diplom-Kaufmann um und drückte noch einmal die Schulbank. Heute hat er seine eigene Praxis in Wedau.

Wedau Was motiviert den Menschen, in bestimmten Situationen so zu reagieren, wie er es tut? Was beeinflusst das Verhalten? Diese Fragen stellte sich vor sieben Jahren der gebürtige Wiener Dr. Hans-Peter Mayr.

Um dem auf den Grund zu gehen, entschloss er sich wie viele junge Menschen, Psychologie zu studieren und mehr über die Psyche des Menschen zu erfahren. Doch unter den Gleichgesinnten fiel der Österreicher schnell auf: "Meine Kommilitonen hielten mich erst für den Professor", erinnert er sich lachend. Der Grund: Hans-Peter Mayr begann sein Studium im Alter von 58 Jahren.

"Ich hatte mir schon zehn Jahre vorher überlegt, dass ich die menschlichen Verhaltensweisen gerne besser verstehen würde, und hatte auch schon die Einschreibeunterlagen für die Uni auf dem Schreibtisch liegen", erklärt der gelernte Diplom-Kaufmann, der zuvor 30 Jahre lang im Bereich PR und Marketing tätig war.

Doch erst 2005 fand er die Zeit, seinen Plan in die Tat umzusetzen. "Damit begann die lehrreichste und interessanteste Zeit meines Lebens", sagt Mayr. Berührungsängste hatte er nicht. "Ich hatte es mit vielen jungen intelligenten Menschen zu tun und habe meine Entscheidung, noch einmal die Schulbank zu drücken, keine Minute bereut."

Parallel startete für Mayr 2005 die Ausbildung zum Heilpraktiker und das Studium der Psychologie. 2007 schloss er die Ausbildung ab, eröffnete seine eigene Praxis in seinem Haus in Wedau und studierte nebenher. 2010 machte er seinen Abschluss. "Seitdem bin ich als Heilpraktiker psychotherapeutisch tätig." Mit seinen 65 Jahren ist Dr. Hans-Peter Mayr zwar Berufsanfänger auf seinem Gebiet, doch seine Lebenserfahrung und seine große Freude an dem Beruf wiegen dies auf. "Mit dem Studium wollte ich nicht nur meine eigene Neugierde befriedigen. Ich will den Menschen helfen. Ich denke, mit meiner Lebenserfahrung habe ich den Patienten einiges zu bieten."

Mayr ist ein unkonventioneller Mensch. "Ich versuche nicht, den Patienten eine Therapie überzustülpen. Ich begegne ihnen auf Augenhöhe und versuche, sie zu verstehen und ihnen verständlich zu machen, was ihre psychische Störung auslöst. Es ist nicht leicht, sich selbst gegenüber ehrlich zu sein und Probleme zu erkennen. Ich bewundere es, wenn sich die Leute hier öffnen und darüber sprechen", sagt er.

Neben seiner Praxis engagiert sich der 65-Jährige ehrenamtlich in psychologischen Netzwerken, ist Pressesprecher des Bündnis Duisburg gegen Depressionen. "Ich finde den Austausch mit in diesem Beruf erfahrenen Leuten sehr wichtig und bemühe mich, den Kontakt zu Kollegen aufzunehmen", sagt er.

 

 

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