Ein Coup im Kampf gegen Ebola
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Der Ebola-Wirkstoff ZMapp heilt sogar Rhesusaffen mit bereits starken Krankheitssymptomen. Selbst bei einer Behandlung fünf Tage nach der Infektion habe das Mittel noch zuverlässig gewirkt, schreibt ein Team um Gary Kobinger vom kanadischen Gesundheitsamt in Winnipeg im britischen Fachjournal «Nature». Ob ZMapp auch Menschen hilft, ist nicht erwiesen.
Die Entwicklung von ZMapp und die positiven Resultate bei der Behandlung von Affen in einem fortgeschrittenen Stadium der Ebola-Infektion seien «ein imposanter Erfolg», schreibt der Immunologe Thomas Geisbert von der University of Texas in Galveston in einem Kommentar.
Tierversuche an 18 Affen
In der Studie wurden 18 Rhesusaffen mit ZMapp behandelt. Bei je 6 Affen startete die Behandlung drei, vier oder fünf Tage nach der Infektion. Anschliessend bekamen die Tiere im Abstand von drei Tagen zwei weitere Dosen ZMapp.
Alle Affen wurden geheilt, obwohl die meisten schon Symptome wie Fieber, eine erhöhte Zahl weisser Blutkörperchen und einen Mangel an Blutplättchen hatten. Selbst Schleimhautblutungen gingen komplett zurück. Die drei Kontrolltiere der Studie starben. Zuvor gab es schon erfolgreiche Versuche mit ZMapp an Affen, der Behandlungsbeginn war jedoch früher.
Die Forscher hatten zwar eine andere Variante von Ebola-Viren als die derzeit in Westafrika grassierende verwendet. Doch in einem weiteren Versuch mit Zellkulturen verhinderte ZMapp auch die Vermehrung des aktuellen Virentyps.
Wirkung auf Menschen wenig bekannt
ZMapp enthält drei verschieden Antikörper. Das Team hatte massgeblich zur Entwicklung von ZMapp beigetragen und beschreibt in der Studie auch, über welche Vorversuche die entsprechenden Antikörper ausgesucht wurden.
Beim Menschen gibt es kaum Erfahrungen mit dem Mittel. Geisbert verweist in seinem Kommentar auf zwei mit ZMapp in den USA behandelte Ebola-Patienten, die überlebten. Zwei andere Erkrankte seien trotz der Therapie gestorben.
Letztere hätten das Mittel aber möglicherweise zu spät erhalten, schreibt Geisbert. Die Patienten in den USA seien kein Beleg für die Wirkung, weil bislang etwa die Hälfte der Ebola-Kranken ohne eine solche Therapie überlebt hätte. (rub/sda)
Erstellt: 29.08.2014, 19:00 Uhr
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