Ehrendoktorwürde der Saar-Universität für Gedächtnisforscher Fergus IM Craik

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05.09.2013, 09:10 | Wissenschaft | Autor: idw | 0 Kommentare

Für seine herausragenden Forschungsarbeiten zum menschlichen Gedächtnis verleiht die Fakultät „Empirische Humanwissenschaften“ der Universität des Saarlandes die Ehrendoktorwürde an den international renommierten Kognitionswissenschaftler Fergus I.M. Craik vom kanadischen Rotman Research Institute in Toronto. Die Verleihung findet statt am Rande der 21. Tagung der Fachgruppe Entwicklungspsychologie der Deutschen Gesellschaft für Psychologie, bei der rund 300 Entwicklungspsychologen vom 9. bis 11. September auf dem Saarbrücker Campus zusammentreffen.
Termin der Verleihung der Ehrendoktorwürde: 11. September, 15 Uhr, Hörsaal 018, Geb. B4 1, Campus Saarbrücken

Vortrag: Der frühe Erwerb einer Zweitsprache kann das Auftreten einer Alzheimer-Demenz im hohen Lebensalter deutlich verzögern. Über diese und weitere Ergebnisse seiner Forschung wird Professor Fergus I.M. Craik in seinem Vortrag „Bilingualism: Consequences for Mind and Brain“ sprechen, zu dem alle Interessenten herzlich am 11. September eingeladen sind (15 Uhr, Hörsaal 018, Geb. B4 1).

Fergus Craik gilt als einer der international führenden Forscher auf den Gebieten Gedächtnis und kognitives Altern. Er erforscht, wie und warum sich Erinnerungsvermögen, Wahrnehmung oder Wissen im hohen Lebensalter verändern. Die Universität des Saarlandes würdigt mit der Verleihung der Ehrendoktorwürde Professor Craiks herausragende Verdienste um die Kognitive Psychologie, die sich damit befasst, wie Menschen denken, sich erinnern, verstehen, lernen, wahrnehmen oder Probleme lösen. Professor Craiks wissenschaftliche Arbeiten beeinflussen seit Jahrzehnten maßgeblich die Erforschung des Gedächtnisses, der Aufmerksamkeit und deren Veränderungen im hohen Lebensalter. Seit einigen Jahren widmet sich Professor Craik auch dem Zusammenhang von Sprache, Bilingualität und Aufmerksamkeit. Seine Ergebnisse stellt er in einem öffentlichen Vortrag am 11. September vor.

Fergus Craik entwickelte 1972 zusammen mit seinem Kollegen Robert Lockhart das Modell der Verarbeitungstiefe, das für die Gedächtnisforschung richtungweisend wurde: Dieses Modell beschreibt, wie neue Informationen im Gedächtnis gespeichert, verarbeitet und später erinnert werden. Dabei werden verschiedene Verarbeitungsebenen zugrunde gelegt: Danach behalten wir Informationen besser im Gedächtnis, wenn wir ihre Bedeutung erfasst haben, wir sie also „tief verarbeitet“ haben.

Aufbauend auf dem Modell der Verarbeitungstiefe erarbeitete Professor Craik wegweisende Ergebnisse zum kognitiven Altern. Das Zusammenspiel von Geist und Gehirn ist zentraler Inhalt seiner Forschungen. So interessiert er sich auch für die funktionelle Bildgebung der zugrundeliegenden neuronalen Mechanismen und ist heute einer der führenden Kognitiven Neurowissenschaftler.
Seine Verdienste um die Kognitionsforschung wurden mit zahlreichen Auszeichnungen und Preisen gewürdigt, so ist Craik „Fellow“ sowohl der Royal Society of Canada, als auch der Royal Society of London. Die Universitäten Bordeaux und Edinburgh zeichneten ihn bereits mit der Ehrendoktorwürde aus.

Die Laudatio zur Ehrendoktorwürde hält Professor Axel Mecklinger, Professor für Neuropsychologie an der Universität des Saarlandes und Sprecher des deutsch-chinesischen Graduiertenkollegs „Adaptive Minds“.

Lebenslauf: Professor Craik, geboren 1935 im schottischen Edinburgh, studierte Medizin und Psychologie an der dortigen Universität und anschließend in Liverpool, wo er für den Medical Research Council (Rat für medizinische Forschung) tätig war. Bereits zu dieser Zeit begann er mit Experimenten der altersbedingten Veränderungen von Aufmerksamkeit und Gedächtnis.
1965 promovierte er in Liverpool und wechselte ans Birbeck College in London. Seit 1968 lehrt und forscht Professor Craik an der Psychologischen Fakultät der University of Toronto, wo er 1996 den Glassmann-Lehrstuhl für Neuropsychologie übernahm. Seit dem Jahr 2000 ist Professor Craik als leitender Wissenschaftler am Rotman Research Institute of Baycrest Centre tätig und wurde 2001 zum Gastprofessor an der Universität Bristol ernannt.

Kontakt:
Dr. Nicola Ferdinand, Tel. 49-681-302-64368 E-Mail: n.ferdinand@mx.uni-saarland.de

Information zur 21. Tagung der Fachgruppe Entwicklungspsychologie der Deutschen Gesellschaft für Psychologie:

Hinweis für Hörfunk-Journalisten: Sie können Telefoninterviews in Studioqualität mit Wissenschaftlern der Universität des Saarlandes führen, über Rundfunk-Codec (IP-Verbindung mit Direktanwahl oder über ARD-Sternpunkt 106813020001). Interviewwünsche bitte an die Pressestelle (0681/302-3610).

Quelle: idw



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