Die Zittrigen regieren die Märkte!

Ja
und wie soll es anders kommen. Überall ist von Gold zu lesen und
wirklich jeder denkt, seine Meinung dazu abgeben zu wollen. Und
ehrlich gesagt kann auch ich mich dem Thema nicht ganz entziehen
und
werde versuchen eine etwas andere Sichtweise, getrieben von
Psychologie und Emotionen, zum aktuellen Geschehen an den
Rohstoffmärkten zu geben.

Es war bereits der
bekannteste Börsianer Deutschlands, André Kostolany, der die
Anleger in zwei Klassen unterteilt hatte. Zum einen die
Zittrigen,
die bei steigenden Kursen in der Euphorie kaufen und bei
fallenden
Kursen und Panik an den Märkten verkaufen. Zum anderen gibt es
nach
seiner Auffassung die Hartgesottenen, die den Zittrigen nach
oder am
Ende einer Baisse die Papiere abkaufen und während oder am Ende
einer Hausse wieder verkaufen. So definiert er die
Hartgesottenen als
die wirklichen Profiteure der Börsen.

Daher können hohe
Volumina an den Börsen meiner Meinung nach sehr gut dafür
sprechen,
dass die Zittrigen Ihre Positionen abbauen und im Umkehrschluss
die
Hartgesottenen bei geringen Volumen einfach keine Papiere
abgeben
wollen, weil sie eben von ihrem Engagement überzeugt sind.

Ich
denke,
dass dieses Modell, welches er mit dem „Ei des Kostolany“
veranschaulicht hat, sehr gut auf die momentane Situation
zutreffen
kann.

Ebenso fällt mir
dabei sofort der bekannte Spruch Kostolany’s ein:

„Die
ganze
Börse hängt nur davon ab, ob es mehr Aktien gibt als
Dummköpfe oder mehr Dummköpfe als Aktien.“

Genau das ist es,
was wir in den letzten Tagen an den Rohstoffmärkten gesehen
haben.
Durch regelrecht panikartige Verkäufe stürzte der Goldpreis seit
letztem Dienstag um -14,69% ab. Im Silber ging es mit -19,38%
noch
stärker Berg ab.

Nun sind überall
die vielen Gründe zu lesen warum der Kurssturz nun kommt, wie
tief
es noch gehen könnte und warum Gold so plötzlich kein sicherer
Hafen mehr ist. Bekannt sind hier vor allem die Aussagen
bekannter
Investoren, wie z.B. George Soros, der bereits seit letztem,
Quartal
2012 seine Anteile am SPDR Gold Trust ETF, dem größten Gold ETF
der
Welt, massiv verkauft hat. Selbstverständlich möchte ich mit
meinen
23 Jahren nicht zu tollkühn wirken, aber ich denke, dass sich
auch
große Investoren gelegentlich irren können.





Ebenso wird als
Grund Zypern angeführt, die erwägen ihre Goldreserven zur
Sanierung
des Haushaltes abzubauen. Das diese Angebotserhöhung jedoch
solch
einen Kursrutsch rechtfertig ist selbstverständlich nicht
richtig.
Jedoch werden die Psychologie und Emotionen der Anleger damit
sehr
effektiv gelenkt.

Nun stellt man sich
die Frage, ob sich bereits interessante Einstiegskurse für
langfristig orientierte Investoren bieten, oder man den Markt
lieber
noch ein wenig beobachtet, um nicht Gefahr zu laufen ins
fallende
Messer zu greifen. Die grundsätzliche fundamentale Situation
spricht
meiner Meinung nach für ein Investment in Gold und auch Silber.
Die
US-Notenbank hatte vergangene Freitag zwar angekündigt zu
erwägen
die Geldpolitik ein wenig zurückzufahren, allerdings wird
Bernanke
hier sicher noch abwarten (müssen) bis sich die US-Wirtschaft
weiter
erholt hat. Die Liquiditätssituation in Japan nimmt ebenso immer
weiter zu und hat bereits fast amerikanische Verhältnisse
angenommen. Und das obwohl die US-Wirtschaft ca. dreimal so groß
ist, wie die aus dem Land der aufgehenden Sonne. Die Aussagen
der EZB
und Mario Draghi dürften des Weiteren allen bekannt sein.

Daher denke ich,
dass die Bereinigung der Märkte gute Chancen bietet ein Gold
Engagement einzugehen. Geduld ist nun gefragt um abzuwarten bis
der
Markt sich ein wenig beruhigt hat um dann wieder intelligente
und vor
allem rentable Investments einzugehen.

Die
Frage
ist nun nur noch:

Welche Investoren sind es, die bei den vielen negativen
Nachrichten
und einer Börse die momentan (wie so oft) mehr von
Psychologie und
Emotionen beherrscht wird als von einer rationalen
Sichtweise,
einsteigen? Richtig es sind die Hartgesottenen, die diese
Chancen
erkennen, den „ 1¤ für 0,50 Cent zu kaufen“ um dann später
nach der Erholung die gleichen Papiere wieder an die
zittrigen
Anleger abzugeben!

Die
Zeit
ist also gekommen und die Chance ist da. Die Zeit für
Hartgesottene!



Ihr Andreas Meyer

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Hinweis:
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Verantwortlich für den Inhalt ist allein der jeweilige Autor.

Andreas Meyer,
www.am-capital.de

Andreas Meyer ist momentan Student der internationalen Betriebswirtschaftslehre mit dem Schwerpunkt Finanzen in Frankreich. Dadurch erlernt er das Funktionieren von Unternehmen, sowie der Finanzmärkte im generellen von der Pike auf. Mit dem weltweiten Geschehen an den Börsen beschäftigt er sich jedoch bereits seit seinem 16. Lebensjahr. Praktische Erfahrungen konnte er schon im Derivategeschäft, sowie im Asset Management gewinnen. Des Weiteren hat Andreas Meyer neben dem Studium mit der Gründung von A.M. Capital Research den Weg in die Selbstständigkeit angetreten. A.M. Capital Research beschäftigt sich professionell mit der Analyse der Finanzmärkte und von Unternehmen im Einzelnen speziell mit dem Schwerpunkt aufs „Value-Investing“.


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