Die Psychologie einer Umarmung Feste drücken, bitte!

Deutschland ist Single-Valley: Das Marktforschungsunternehmen GfK hat errechnet, dass letztes Jahr in etwa 40 Prozent aller Haushalte nur eine Person lebte. Kein Wunder also, dass sogenannte "Kuschelpartys" boomen. Bei solchen Veranstaltungen treffen sich völlig fremde Menschen um sich zu streicheln, was das Zeug hält – im Idealfall natürlich ganz ohne erotische Hintergedanken.

Der Trend zum "Abenteuer Nähe" hat sich aber schon weiterentwickelt, denn nicht alle Teilnehmer wollen nur zarte Berührungen. Immer mehr Leute möchten auch mal fester angefasst werden, rangeln und drücken. In München wird zum Beispiel "Gaudi-Raufen" angeboten: Hier wird "kindlich-spielerisch" gebalgt um seine Kraft am Gegenüber zu erproben und einfach Spaß zu haben.

Es ist nicht erstaunlich, dass einige Menschen lieber grober angepackt werden. Der Druck einer Umarmung ist wichtig: Forscher der Uni Manchester haben jetzt festgestellt, dass zarte Umarmungen dazu führen, dass im Körper eine Art Stressreaktion abläuft. Der Puls, der Blutdruck und die Atemfrequenz steigt, sogar das Stresshormon Kortisol wird vermehrt ausgeschüttet. Kurz gesagt: sanfte Berührungen machen uns Angst. Kräftige Berührungen machen uns hingegen ruhiger und können Menschen mit Depressionen, Autismus oder Hyperaktivität sogar helfen.

Gegen zu viele Single-Haushalte können Umarmungen übrigens auch helfen – egal ob zart oder fest.

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