Die Börsenampeln in New York stehen auf Grün


PetraUllrich

Am Ende einer fulminanten Woche schöpfen die Börsianer neuen Mut. Die internationale Intervention der Notenbanken gibt den Optimisten auch an der Wall Street Auftrieb. Konjunkturdaten geraten zunehmend in den Hintergrund. Schließlich hat sich auch die Federal Reserve gegen den eingefrorenen Kreditmarkt gestemmt, die Senkung von Zinssätzen für Dollar-Swaps dürfte frisches Kapital in den Bankenmarkt und auch an die Börse spülen. Zudem stützt die Psychologie den Markt: Die großen Notenbanken stehen bereit, um die Banken zu retten. Dass hier noch viel zu tun ist, beweisen die neuesten Nachrichten aus dem amerikanischen Finanzmarkt.

US-Banken geraten wieder unter Druck

In den USA ist das Echo der Immobilienkrise zu vernehmen, die die Börse ab dem Herbst 2008 in die Tiefe gezogen hatte. Die Staatsanwaltschaft in Boston erhebt Anklage gegen fünf US-Banken wegen zu Unrecht veranlasster, automatisierter Hauspfändungen. Damit könnte sich deren willkürliche Vergabe von Krediten im Nachhinein als milliardenteures Unterfangen erweisen. Für die Hypotheken-Branche wäre das ein herber Belastungsfaktor, falls die alten Fälle wieder neu aufgerollt werden müssten.

Die Zwangsräumungen sind eine Folge der großzügigen Kreditvergabe der Banken vor Ausbruch der Finanzkrise. Damals wurden üppige Darlehen auch an Geringverdiener ausgereicht, die mit der Rückzahlung letztlich überfordert waren. Auch auf einem anderen Gebiet droht den US-Banken Ungemach – möglicherweise fällt eine wichtige Einnahmequelle weg.

Einnahmequelle Rohstoffhandel gefährdet

Die amerikanische Aufsichtsbehörde CFTC will den Handel mit Derivaten auf dem Rohstoffmarkt einschränken. Die CFTC hatte im Oktober nach langer und kontroverser Debatte einen Entwurf zur Regulierung verabschiedet, der die Spielregeln des milliardenschweren Geschäfts grundlegend verändern würde. Kernpunkt ist der Vorschlag, die Zahl der von einem Händler gehaltenen Kontrakte zu begrenzen.

Den Banken gefällt dies natürlich nicht, da sie damit Umsätze verlieren. Die US-Finanzindustrie will das somit verhindern und reichte Klage ein – die neuen Regeln würden der Wirtschaft schaden, heißt es in den Gerichtsunterlagen.

Die Vorschriften hätten Mängel, reduzierten die Liquidität und erhöhten die Volatilität, warnten die Verbände. Die International Swaps and Derivatives Association (ISDA) und die Securities Industry and Financial Markets Association (SIFMA) wollen die geplante schärfere Regulierung des Handels mit Öl, Metallen und Getreide stoppen. Tatsächlich könnten die neuen Regularien genau das Gegenteil dessen erreichen, was sie bezwecken sollten: Da die Gegenpartei für Bauern ausfällt, ist die Abnahme von Getreide unsicherer. Ergo könnte das Angebot sinken.

Schönwetter an der Wall Street

Doch das sind alles nur Schönwetterwolken am Börsenhimmel, der durch die Intervention der Zentralbanken doch zuletzt stark aufgeklärt hat.

Dow im Aufwärtstrend

Die Brsenampeln in New York stehen auf Grn

Alles in allem hat der Dow ein grandios starkes Wochenplus von 7 % vorgelegt. Das bevorzugte Horizontal-Ausbruchsniveau – ich habe es Ihnen in Rot bei 11750 Punkten eingezeichnet ist damit wieder überwunden. Das ist in der Tat für die Bullen sehr wichtig. Den “Dip” darunter können wir getrost ignorieren, das war bisweilen nur ein kurztes Intermezzo.

Die wichtigen Retracement-Marken von 10428 Zählern und 10334 Punkten kamen somit nicht noch einmal in die Bedrouille. Bei 11231 lagen dann die Lows der vergangenen beiden Wochen. Besser kann Markttechnik kaum funktionieren. Über 11750 bleibt die Zielrichtung des Marktes gen Norden – wir können die Region bei 12875 Punkten ins Visier nehmen.

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Quelle: pure-profits

PetraUllrich am 06.12.2011, 09:28

Der Text ist die persönliche Meinung des Autors und spiegelt nicht zwangsläufig die Meinung von sharewise wider.

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