Was „Geld denkt nicht“ von der Standardliteratur zum Thema Behavioral Finance positiv abhebt, ist zum einen die bildhafte Sprache. Die Kapitel heißen eben nicht „Kognitive Dissonanz“, „Der Dispositionseffekt“ oder „Die Verankerungsheuristik“ sondern „Der Bayern-München-Indikator“, „Übermut ist männlich“ oder „Auf der Suche nach dem grünen Bären“. Die andere Stärke des Buches liegt darin, wissenschaftliche Erkenntnisse in alltagstaugliche Praxisratschläge zu packen. So endet jedes Kapital mit einem nonchalanten „Was lernen wir daraus?“. Abgerundet wird das Werk zum anderen durch amüsante Anekdoten wie zum Beispiel im Abschnitt „Ein Oskar-Preisträger braucht Geld“. Soviel vorweg: Der Oskar-Preisträger ist Dustin Hoffman und ihm fehlt Geld für Essen.
Alles in allem leistet der Preisträger Hanno Beck einen hervorragenden Beitrag zur Aufklärung bei der Geldanlage. Von daher ist die Auszeichnung mit dem Deutschen Finanzbuchpreis 2013, der von Citigroup Global Markets Deutschland AG und der Zertifikate-Börse Scoach gestiftet und mit 10.000 Euro dotiert ist, eine würdige Wahl. Bei diesem Preis steht eben nicht die wissenschaftliche Theorie, sondern der praktische Nutzwert für den Privatanleger in allen Fragen um die Geldanlage im Vordergrund. Ein Kompliment auch an die anderen Autoren, die für den Deutschen Finanzbuchpreis 2013 nominiert waren. Auch Gottfried Heller („Der einfache Weg zum Wohlstand“), Bert Flossbach und Philipp Vorndran („Die Schuldenlawine“) sowie Wolfgang Pinner („Nachhaltig investieren gewinnen“) hätten mit ihren Beiträgen die Auszeichnung verdient gehabt. Aber: Gewinnen kann eben nur einer. Und das hat ausnahmsweise einmal nichts mit Psychologie zu tun.