Deutlich mehr Abtreibungen wegen Downsyndrom



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Deutlich mehr Abtreibungen wegen Downsyndrom

Neun von zehn Frauen brechen die Schwangerschaft ab, wenn pränatale Tests eine Behinderung anzeigen.

Laut Studien treiben über 90 Prozent der Frauen ab, wenn die vorgeburtliche Untersuchung eine Behinderung anzeigt. Foto: Mika/Corbis

Laut Studien treiben über 90 Prozent der Frauen ab, wenn die vorgeburtliche Untersuchung eine Behinderung anzeigt. Foto: Mika/Corbis

Umfrage

Wie würden Sie sich entscheiden, wenn die vorgeburtliche Untersuchung Sie mit dem Downsyndrom (Trisomie 21) konfrontiert?

Ich würde mich für Abtreibung entscheiden.

Ich würde die Diagnose akzeptieren.

Ich weiss nicht, wie ich mich verhalten würde.

912 Stimmen

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Mehr Abtreibungen im Kanton Waadt wegen Trisomie 21.
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  • Parlament will «Schwangerschaften auf Probe» verhindern
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Es war eine gute Nachricht, die das Bundesamt für Statistik (BFS) in seinem ­Datenfundus hütete. Als die «Ostschweiz am Sonntag» im Juli die BFS-Zahlen dann publik machte, wurden viele auf dem falschen Fuss erwischt: Anders als geglaubt und oft behauptet, hat gemäss BFS die Anzahl Geburten von Kindern mit Downsyndrom (Trisomie 21) in den letzten zehn Jahren zugenommen. Und zwar offenbar deutlich, auf rund das Doppelte. Die Befürchtung, dass die ­vorgeburtliche Diagnostik und das ­gesellschaftliche Umfeld zu einem Zwang für ein gesundes Kind führen würden, scheinen sich zumindest in den letzten Jahren offenbar nicht zu bestätigen. Die «Schweiz am Sonntag» berichtete in ihrer letzten Ausgabe, dass es bei Eltern die Tendenz gebe, ein Kind mit Trisomie 21 eher zu akzeptieren als noch vor zehn Jahren.

Doch nun zeigt sich, dass diese Sicht zu optimistisch ist. Die Entwicklung bei den Geburten ist vor allem eine Folge ­eines markanten Anstiegs von Trisomie-21-Schwangerschaften, die allerdings in den meisten Fällen mit einer Abtreibung beendet werden. Dies zeigt die Statistik des Unispitals Lausanne (CHUV), wo seit dem Jahr 1989 entsprechende Daten zum Kanton Waadt gesammelt und dem Fehlbildungsregister von Eurocat (European registration of congenital abnormalities and twins) gemeldet werden. Demnach war im Kanton Waadt die Zahl der erfassten Trisomie-21-Fälle im Jahr 2012 dreimal so hoch wie 1989. Die gleiche Entwicklung findet sich ausserdem bei sämtlichen Chromosomenstörungen, Trisomie 21 ist von diesen die häufigste.

Verzicht auf Untersuchungen

Daten zur Häufigkeit von vorgeburt­lichen Trisomie-21-Fällen sind kaum vorhanden und nur wenig bekannt. «In der Schweiz ist die universitäre Abteilung für Medizingenetik in Lausanne das einzige Zentrum, das solche Zahlen systematisch sammelt», sagt Marie-Claude Addor, Leiterin Medizinische Genetik am CHUV, welche dort die Eurocat-Datensammlung betreut. Die jährlich rund 8'000 Geburten im Kanton Waadt entsprechen ziemlich genau einem Zehntel der schweizerischen Geburtsrate. Trotz gesellschaftlicher Unterschiede geben die Zahlen aus Lausanne einen Hinweis auf die gesamtschweiz­erische Situation.

Für die Zunahme gibt es eigentlich nur eine Erklärung: Frauen sind im Schnitt immer älter, wenn sie Kinder bekommen. Mit dem Alter steigt die Wahrscheinlichkeit, ein Kind mit Trisomie 21 oder einer anderen Chromo­somenstörung zu gebären. Das Risiko beträgt mit 25 Jahren 0,1 Prozent, mit 40 Jahren ist es zehnmal höher. Auch wenn die Zahlen aus der Sicht der einzelnen Frau und im Vergleich zu anderen Geburtsrisiken nicht unbedingt hoch sind, in der Statistik machen sie sich bemerkbar.

Offensichtlich nutzen werdende Mütter weiterhin zunehmend die Möglichkeit, einen Fötus mit Trisomie abzutreiben. «Laut Studien entscheiden sich über 90 Prozent der Frauen für eine ­Abtreibung, wenn die vorgeburtliche Untersuchung eine mögliche Behinderung anzeigt», sagt Anita Rauch, Direktorin des Instituts für Medizinische Genetik der Universität Zürich. Doch auch hier gilt es, die Relationen zu wahren: Den schätzungsweise 200 Abtreibungen, die pro Jahr wegen einer Chromosomenstörung durchgeführt werden, stehen rund 10'000 aus anderen Gründen gegenüber.

Wenn ein Kind mit Downsyndrom zur Welt kommt, dann haben sich die Eltern in den wenigsten Fällen trotz auffälligen Resultaten bei der Pränataldiagnostik dafür entschieden. «Es gibt viele Eltern, die aus verschiedenen Gründen keine vorgeburtliche Diagnostik machen lassen», sagt Rauch.

Zunehmend bedeutend wird dabei die Gruppe der älteren Frauen: «Über 40-jährige Schwangere erwarten heute nicht selten ihr erstes und wohl auch letztes Kind», so Rauch. Deswegen würden sie oftmals das Risiko eines Aborts durch eine vorgeburtliche Untersuchung nicht eingehen, obwohl sie aufgrund ihres Alters häufiger ein Downsyndrom-Kinder bekommen würden. «Vor 20 Jahren waren ältere Schwangere bereits Mütter von gesunden Kindern und nahmen dieses Risiko in Kauf», erinnert sich Rauch.

Vergleichbare Zahlen in Europa

Die Lausanner Zahlen decken sich mit denjenigen des Eurocat-Fehlgeburts­registers von ganz Europa. Demnach hat dort im Zeitraum von 1990 bis 2009 die Menge der Trisomie-21-Fälle zugenommen, während die Anzahl Geburten von Kindern mit Downsyndrom mehr oder weniger konstant geblieben ist. Dies ergab eine Auswertung aller 21 Eurocat-Register aus verschiedenen europäischen Ländern mit insgesamt sechs Millionen Geburten. Sie wurde 2013 im Fachblatt «European Journal of Human Genetics» veröffentlicht.

Trotz dieser Übereinstimmung gibt es auch Zweifel an der Zuverlässigkeit der Lausanner Zahlen. «Vorgeburtliche Untersuchungen werden meist in privaten Praxen durchgeführt und entsprechende Meldungen sind oft unvollständig», sagt Anita Rauch. Ursprünglich machte die ganze Schweiz bei Eurocat mit. Im Jahr 2002 stiegen jedoch ausser Lausanne die anderen Schweizer Zentren aus. Unter anderem weil sie Schwierigkeiten hatten, die entsprechenden Zahlen zu sammeln.

Im Kanton Waadt ist die Situation allerdings übersichtlicher als etwa in Zürich. Marie-Claude Addor ist sich deshalb sicher, dass sie zumindest bei der Trisomie 21 praktisch alle Fälle im Kanton erfasst. Denn die genetischen Analysen für Pränataluntersuchungen im Kanton würden meistens am CHUV durchgeführt. Und die wenigen privaten Anbieter teilten ihre Daten zuverlässig mit, sagt Addor. Kinder, die mit Trisomie 21 zur Welt gekommen sind, müssen zudem fast immer am Unispital wegen gesundheitlicher Probleme untersucht werden und lassen sich so mit der Statistik abgleichen.

Für eine vollständige Erfassung spricht auch, dass sich die Kurven des BFS und des Lausanner Unispitals bei den geborenen Trisomie-21-Kindern gleichen. Letztere schwankt zwar stark, was aber wohl ausschliesslich ein statistischer Effekt ist, bedingt durch die kleinere Anzahl Fälle. Deswegen lässt sich auch nur schwer sagen, ob die Lausanner Zahlen in den letzten zehn Jahren eher zugenommen haben wie beim BFS oder wie in der ­europäischen Statistik von Eurocat konstant geblieben sind. An der Zunahme der abgetriebenen Trisomie-21-Föten ändert dies aber nichts.

(baz.ch/Newsnet)

Erstellt: 09.10.2014, 23:31 Uhr


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38 Kommentare

Remo Roffler


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Ich sehe hier Parallelen zum Freitod: Wenn man nicht selber unmittelbar vor der Entscheidung steht, lässt sich wohl keine Voraussage machen, ausser pseudo-moralischem Geschwätz.

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Alberto La Rocca


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5



Mir scheint unsere Gesellschaft wird immer blöder: auf der einen Seite diskutiert man ausgiebig über Moral und Ethik bei Abtreibungen aufgrund einer Behinderung (auch im Parlament) - falls es sich jedoch bloss um "normale" Kinder handelt, wird deren freiwillige Auskratzung sogar von der obligatorischen Krankenkasse bezahlt. Wenn die Abtreibung eines normalen Kindes Privatsache ist, dann muss jegliche Abtreibung als Privatsache bewertet werden!

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