Der Liebeszauber des ersten Moments?

Von Psychologie aktuell Redakteur David James.

Es ist der erste Tag der Fortbildung und ich sitze in der Hotel-Lobby. Mein Blick bleibt an dieser Frau hängen. Sie schaut zu mir. Beide lachen wir. Kein Wort wird gesprochen. Und doch ist es, als kennen wir uns schon ewig.

Was war das?

An unserem dritten Hochzeitstag frage ich mich: Was hat mich zu ihr hingezogen und sie zu mir? Sie wirkte nicht nur sympathisch, sondern vor allem auch so verdammt vertraut. Vielleicht war es dieser kleine Hauch Unsicherheit um den Mund, den ich zu erkennen glaubte? War es ihr verschmitzter Blick, ihr schüchternes Lachen?

Sicher hast Du so etwas auch schon erlebt. Als wäre da ein Zauber des ersten Moments, ein Sich-schon-ewig-kennen mit einem völlig Fremden. Innerhalb von Sekunden ist da Freundschaft oder Abneigung. Evolutionsforscher meinen, das Empfinden von Sympathie habe den Menschen erst zu einem sozialen Wesen gemacht und das Zusammenleben in der Gemeinschaft ermöglicht.

Aber ist das schon die Erklärung?

Hirnforscher verweisen auf den Mandelkernkomplex. Der hat nun nichts mit einer neurotischen Abneigung gegen Nüsse zu tun, sondern ist ein Segment des menschlichen Gehirns. Er liegt ziemlich genau in der Mitte unseres Hirns und gilt als das Hauptquartier unserer emotionalen Urteile.

Echte „Kopfentscheidungen" werde woanders getroffen, das hier ist das Oberkommando des „Bauchgefühls". Ein weiterer Beteiligter ist der sogenannte Posteriore Cinguläre Cortex. Der klingt nicht nur verdammt technisch, auch seine Aufgabe ist es. Aber wenn die Wertigkeit von Wahrnehmungen festgelegt wird, ist dieser Gehirnbereich aktiv.

Die Magie bleibt!

Aber ganz ehrlich, erklären diese Hirnbereiche wirklich den Zauber, den ich damals erlebte, in der Hotel-Lobby als ich meine Julia kennenlernte? Nicht wirklich, oder? Julia meint, es sei Karma gewesen.

Wir wären im letzten Leben zwei Schafhirten in Island gewesen und hätten in einer Hütte in einer Bucht an der Nordküste gelebt. Und, was soll ich sagen, diese Bucht gibt es wirklich! Also glaube ich daran, gegen jede Vernunft. Es ist einfach romantischer - und wann war Liebe jemals vernünftig?

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