Der Elfmeter-Irrtum des Torhüters

Laut einer britischen Forschungsarbeit gehen Torhüter beim Elfmeter häufig von einer falschen Voraussetzung aus. Schießen die Fußballer bevorzugt in eine Ecke des Tores, steigt nach Meinung der Wissenschaftler vom University College London die Wahrscheinlichkeit, dass der Torwart sich beim nächsten Schuss in die entgegengesetzte Richtung fallen lässt.

Keine Symmetrie der Torschüsse nach links und rechts

Er tue dies, weil er es für wahrscheinlicher halte, dass nun die andere Ecke des Tores an der Reihe sei, sagen die Psychologen. Das aber sei ein Spielertrugschluss. Es gebe keine Ausgeglichenheit bei der Anzahl der Torschüsse in die eine und die andere Ecke. 

Auch Roulette-Spieler unterlägen diesem Trugschluss: Ist die Farbe Rot häufig hintereinander aufgetaucht, setzen sie in der Hoffnung auf eine erhöhte Gewinnchance auf Schwarz. Dabei tauche die Farbe Rot im Spiel gar nicht genauso oft auf wie Schwarz. Die Forscher sind der Ansicht, das Verhalten der Torhüter gleiche dem der Zocker am Roulette-Tisch. 

361 Torschüsse aus 37 Elfmeter-Schießen ausgewertet

Die Forscher analysierten 361 Torschüsse aus 37 Elfmeter-Schießen bei Europa- und Weltmeisterschaften von 1976 bis 2012 und bemerkten, dass die Keeper unbewusst versuchten, die Torecken auszugleichen. Die Torschützen würden dies viel zu wenig ausnutzen, sagen die Forscher. Das läge an ihrem immensen Druck während EM und WM. Sie müssten sich voll auf ihren Elfmeter-Schuss konzentrieren und könnten sich nicht um die Ecken-Abfolge kümmern.  
 

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