Depressiv nach der Geburt: Was tun?

Von Psychologie aktuell Ressortleiterin "Frauen", Hildegard Mannheim.

Obwohl neu auftretende psychische Störungen in der Schwangerschaft eher selten sind, können neben depressiven Verstimmungen und Angstsymptomen auch schwere Depressionen, Manien sowie Angst- und Denkstörungen bis hin zu Psychosen auftreten.

Dies vor allem bei jenen Frauen mit genetischer Vorbelastung, bei denen hormonelle Schwankungen zum Ausbruch einer psychiatrischen Symptomatik führen können.

Nach entsprechender Nutzen-Risiko-Abwägung ist auch in der Schwangerschaft eine medikamentöse möglich, jedoch ist diese meistens mit Ängsten seitens der werdenden Eltern verbunden.

Depressionen nach der Geburt?

Mit ca. 15% sind Depressionen nach der Geburt eines Kindes dagegen relativ häufig, allerdings werden sie fast regelhaft übersehen und noch häufiger nicht sachgemäß behandelt.

Die Folgen für die Mutter-Kind-Beziehung, die Ehe, die innerfamiliäre Stabilität und die längerfristige seelische Gesundheit der betroffenen Mutter und des Kindes können erheblich sein. Um diese zu vermeiden, sollte möglichst frühzeitig eine gründliche Diagnostik und Therapie beginnen.

Ob eine psychotherapeutische oder medikamentöse Behandlung angezeigt ist, richtet sich immer nach der konkreten Symptomatik. Zu berücksichtigen ist natürlich, ob die Mutter stillt und wie akut die Beschwerden sind.

Oder noch nur ein "Babyblues"?

Für eine Behandlung muss die Depression allerdings erkannt werden und darf nicht mit dem "Babyblues" verwechselt werden, also leichteren Stimmungsschwankungen. Diese auch "Heultage" genannte Stimmungstrübung tritt normalerweise in der ersten Woche nach einer Geburt auf, ist meist durch den sich neu regulierenden Botenstoffhaushalt begründet und muss in der Regel nicht behandelt werden.

Die echte Wochenbettdepression ist dagegen eine ernste Erkrankung. Wer sich unsicher ist, kann bei einer Wochenbettdepressions-Hotline wie jener des Universitätsklinikums Frankfurt am Main anrufen. Doch auch der Haus-, Frauen- und Kinderarzt können ein erster Ansprechpartner sein.

Psychose? Immer ein Alarmzeichen!

Besonders heikel sind so genannte postpartale Psychosen. Diese müssen immer als psychiatrischer Notfall betrachtet werden, eine stationäre psychiatrische Behandlung ist dann anzustreben, da diese Art der Psychose zum Chronifizieren bei verspäteter Behandlung neigt.

Interesse an Psychologie? Besuchen Sie auch unseren Blog!

Lesenswert:

Ihr habt auch ein spannendes Thema?

Die Huffington Post ist eine Debattenplattform für alle Perspektiven. Wenn ihr die Diskussion zu politischen oder gesellschaftlichen Themen vorantreiben wollt, schickt eure Idee an unser Blogteam unter
blog@huffingtonpost.de
.

Video: Winziger Babybauch: Raten Sie mal, im wievielten Monat diese Frau schwanger ist

Hier geht es zurück zur Startseite

Open all references in tabs: [1 - 8]

Leave a Reply