Den Rhein mit Flügeln überqueren – T

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Den Rhein mit Flügeln überqueren

19.05.2012, 11:28 Uhr | dapd

Ob er "Red Bull überhaupt noch sehen kann? "Ja, klar", sagt der 22 Jahre alte Sandi Hebib und öffnet sich gleich noch eine weitere Dose des Energy-Drinks. Mindestens bis Pfingstmontag geht das noch so, dann nehmen der Psychologie-Student und sein Team am Red Bull Flugtag im Mainzer Zollhafen teil. Bis dahin werden sie von dem österreichischen Getränkehersteller großzügig mit der gesamten Produktpalette versorgt. Vielleicht sogar wirklich sinnvoll, verheißt die Reklame doch, der Genuss des Getränks verleihe Flügel.

Wie viel - oder wie wenig - Wahrheit in dieser Werbebotschaft steckt, zeigt sich für Sandis Team "Bull Runnings" und 39 andere Crews am 28. Mai beim siebten Red Bull Flugtag. Wagemutige Hobby-Piloten stürzen sich auf selbst gebauten Fluggeräten von einer sechs Meter hohen Startrampe in den Rhein: möglichst weit, möglichst originell und mit einem möglichst kreativen Fluggerät, denn diese drei Kategorien werden von der Jury bewertet. Schon 100 Mal fand der Flugtag weltweit statt, sechsmal in Deutschland, nun macht er Station in der rheinland-pfälzischen Landeshauptstadt. Die Veranstalter erwarten 60.000 bis 70.000 Zuschauer.

Fluggerät kostet etwa 500 Euro

"Als wir davon hörten, dass der Flugtag nach Mainz kommt, waren wir sofort Feuer und Flamme", erinnert sich der 23-jährige Hans Rutrecht, ebenfalls Psychologie-Student und der "Pilot" des Teams. Seine Qualifikation: Keine Höhenangst und mit 60 Kilogramm der leichteste im Team. Nach der erfolgreichen Bewerbung per Internetvideo - von rund 1.000 Interessenten bekamen nach einer Online-Abstimmung 40 die Zusage - ging es an die Vorbereitungen. Das heißt: An den Bau des Fluggeräts. 50 Kilogramm leicht, rund zehn Quadratmeter Tragfläche, Kosten etwa 500 Euro.

Unterstützung holten sich die "Bull Runnings" von einem echten Piloten, einem Luft- und Raumfahrtprofessor sowie einem Experten für Holzverarbeitung. Gebaut wird im Materialkeller der Mainzer Fachhochschule. "Wir wollten schon ein richtiges Flugzeug basteln und keine fliegenden Kühe oder Tresore", sagt Hans und spielt damit auf den Klamauk-Charakter des Flugtags an. Sandi ergänzt: "Entweder macht man nur wegen der Show mit oder man geht das ganze etwas ernsthafter an". Für ihn aber am wichtigsten: "Wir sind alle miteinander befreundet, daher machen schon der Bau und das Drumherum eine Menge Spaß."

Flieger soll über den Rhein segeln

Umso tragischer, dass von dem knappen Dutzend Teammitgliedern am Ende nur fünf tatsächlich in Aktion sein werden. Pilot Hans wird im Flieger sitzen, vier andere sollen ihn auf der 30 Meter langen Startrampe anschieben. Ob der Flieger der fünf Mainzer am Ende tatsächlich erfolgreich in den Rhein segelt, weiß niemand. "Im Prinzip läuft es nach dem Motto ‚try and error‘, beziehungsweise eigentlich nur ‚try‘", sagt Hans. Denn geprobt werden kann der Jungfernflug nicht. Sandi hat aber Vertrauen in das eigene Fluggerät und ist überzeugt: "Mit den Mitteln, die uns zur Verfügung stehen, haben wir das bestmögliche Flugzeug gebaut."

Ausgestattet mit Schwimmweste, Helm, Rückenprotektor sowie einer gesunden Portion Selbstbewusstsein wird Hans also am Pfingstmontag seinen persönlichen Traum vom Fliegen verwirklichen. Das klare Ziel der Jungs heißt: Podium. Ihre noch größere Hoffnung? Nicht nass werden, schmunzelt Hans, schließlich sei der Rhein zwischen Mainz und Wiesbaden ja nur rund 400 Meter breit.


dapd  

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