Demo gegen Ausbeutung

Marburg. „Es ist schlichtweg unzureichend geregelt, ob und wie viel man in der Ausbildung verdient“, brachte Dominika Buyukeieva das Problem auf den Punkt. „In manchen Bundesländern wie zum Beispiel Baden-Württemberg bekommt man immerhin 1000 Euro brutto im Monat, in anderen bekommt man fast gar nichts“, fügte Annika Schiefner hinzu. Und es kommt noch schlimmer. „Wir müssen für diese Ausbildung ja auch noch zusätzlich Geld bezahlen, das sind während der drei bis fünf Jahre je nach Einsatzort nochmal 20000 bis 25000 Euro“, sagte Buyukeieva. Dabei räumte sie ein, dass sich die Fortbildung durchaus finanziell lohnt, verdienen fertige Psychotherapeuten doch deutlich mehr als Psychologen. „Wenn man sich als Psychologe selbstständig machen und wirklich therapieren will, dann benötigt man diese Ausbildung, weswegen sie auch von gut einem Drittel aller Psychologieabsolventen begonnen wird“, gab Marc Kaiser zu bedenken.

Es ist jedoch nicht die Bezahlung und der Kostendruck allein, der die Auszubildenden und die Fachschaften auf die Barrikaden bringt, auch die Arbeitssituation ist unbefriedigend. „Je nachdem, wo man landet, bekommt man im Extremfall entweder eine wirklich gute Betreuung oder wird einfach nur wie ein Praktikant ausgenutzt“, bemängelte Schiefner.

Eben diese Ausnutzung ist schließlich auch Teil des Mottos von PIA: Der Name des Verbandes steht einfach für „Psychotherapeuten in Ausbildung“ und ersetzt das letzte Wort zur Unterstreichung der Probleme auf Flyern und Bannern mit „Ausbeutung“.

Veranstaltungen wie das Infozelt der Fachschaft sowie Demonstrationen und Flashmobs sollen öffentliches Interesse wecken. Dazu ist auch vom 27. bis 30. November eine Bundesfachschaftskonferenz in Marburg vorgesehen. Weitere Infos auf www.piatportal.de sowie www.pia-politik.de

von Marcus Hergenhan

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