Delete "Angst"

Was tun mit unerwünschten Emotionen? Etwa mit Angst? Löschen. Und zwar ein für allemal. Ob das funktioniert? Dieser Frage gingen schwedische Forscher nach. Und fanden heraus: Angstbesetzte Erinnerungen lassen sich tatsächlich löschen.

Eine aktuelle Studie für Gehirnforschung der schwedischen Universität Uppsala zeigt, dass sich neu geformte emotionale Erinnerungen wie Angst aus dem menschlichen Gehirn löschen lassen. Den Versuchspersonen wurde ein neutrales Bild gezeigt. Gleichzeitig wurde ihnen ein elektrischer Schock verpasst. Folglich wurde das Bild mit Angst verbunden. Sobald es wieder betrachtet wurde, führte es zu einer Angst-assoziierten Erinnerung.

Angst aus Gehirn gelöscht

Im späteren Verlauf wurde das Bild ohne Elektroschock gezeigt. Die Folge: Allmählich schwand auch wieder die Angst. Der MRI-Scanner zeigte, dass sich die Angst auf dem Teil des Gehirns auflöste, der normalerweise Angst-Erinnerungen speichert. Nun hoffen die Wissenschafter, mithilfe ihrer Erkenntnisse Patienten mit Angststörungen wie Phobien, Panikattacken oder posttraumatischem Stress heilen zu können.

Angst versus Phobie

"Angst und Phobien sind zwei unterschiedliche Zustände. Phobien sind objektbezogen und können überwunden werden, indem der Betroffene bezüglich dem Objekt seiner Phobie desensibilisiert wird", betont Franziska Lugmayr, Klinische- und Gesundheitspsychologin der Kinderklinik Passau. Eine andere Strategie sei die Vermeidung solcher Objekte. Dies führe jedoch nicht zur Auflösung der Phobie.

Generalisierte Ängste

Generalisierte Ängste beeinflussen das Leben in höherem Maße als Phobien, da sie unvorhersehbarer und nicht vermeidbar sind. Allerdings können auch sie therapiert werden. "Behandlungsmöglichkeiten sind Konfrontationstherapie mit dem angstauslösenden Reiz, das Erlernen von Entspannungstechniken, Bio-Feedback sowie das Erlernen von angstmindernden Strategien", führt Lugmayr aus. Je nach Ausprägung und Schwere der Störung könne eine Heilung relativ rasch erfolgen.

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