Das Versagen der Antibiotika: Kann ein gefräßiger Killer die Rettung bringen?

Die Allzweckwaffe der Medizin verliert an Schlagkraft. Immer mehr Krankheitserreger werden resistent gegen Antibiotika. Die Folge: Es häufen sich Infektionen, die sich kaum noch in den Griff bekommen lassen. Schon 2011 warnte die Weltgesundheitsorganisation WHO: "Die Welt steht am Rande eines Zeitalters, in dem Infektionen wieder unvermindert töten werden." Seither hat sich die Situation noch verschärft.

In seiner aktuellen Ausgabe berichtet das Magazin GEO von einer bislang wenig beachteten, hoffnungsvollen Alternative: der Therapie mit Bakteriophagen. Dabei werden Patienten mit speziellen Viren behandelt, die die krankmachenden Bakterien auffressen. Eine Lösung? Schwer zu sagen. Die "Phagen-Therapie" wurde vor allem in den 1920er Jahren in den USA und in Frankreich erforscht, kam dann aber gegenüber den effektiven Antibiotika bald ins Hintertreffen. Als die Rote Armee ihre Soldaten im Zweiten Weltkrieg mit Phagen-Medikamenten ausstattete, geriet die Methode in der westlichen Welt zudem in Verruf, als eine Art Medizin der Kommunisten.

Heute, wo die Wirkkraft der Antibiotika durch deren vielfachen unsachgemäßen Einsatz verblasst, wird die alte Therapieform mit Phagen auch im Westen neu entdeckt. Ebenso wie viele westliche Forscher waren auch die GEO-Reporter der Methode im georgischen Eliava-Institut auf der Spur, wo Phagen seit 1923 ohne Unterbrechung eingesetzt und studiert werden. Außerdem untersuchen die GEO-Journalisten einen Fall im Klinikum Hildesheim, wo eine Patientin nach jahrelangem Kampf mit einem multiresistenten Keim binnen kurzer Zeit nach Gabe von Phagen als geheilt entlassen werden konnte.

Chefarzt Prof. Dr. Burkhard Wippermann will zwar nicht die Hoffnung auf ein Wundermittel schüren, sagt aber über die lange geschmähte Bakteriophagentherapie: "Es ist grundsätzlich sinnvoll, so etwas zu benutzen."

Die Statistik der Medizin-Datenbank PubMed belegt, dass in den vergangenen Jahren auch im Westen verstärkt über die Wirksamkeit von Bakteriophagen geforscht wird.

Die aktuelle Ausgabe von GEO ist ab sofort im Handel erhältlich, hat 156 Seiten und kostet 6,60 Euro.

Unter www.geo.de/presse-download finden Sie das aktuelle Heftcover zum Download.

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