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Das Revival der Diätpille

In den USA kommen nach Jahren zwei neue Schlankheitsmittel auf den Markt, deren Risiken umstritten sind. Frühere Medikamente mussten wegen ihrer Nebenwirkungen zurückgezogen werden.

Erwarteter Umsatz von über einer Milliarde Dollar: Die Diätpille Qsymia des Pharmakonzerns Vivus.

Erwarteter Umsatz von über einer Milliarde Dollar: Die Diätpille Qsymia des Pharmakonzerns Vivus.
Bild: Keystone

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Das Potenzial für neue Diätpillen ist enorm. Seit 1980 hat sich gemäss der Weltgesundheitsorganisation der Anteil der Fettleibigen auf der Welt verdoppelt. In den USA, dem wichtigsten Gesundheitsmarkt der Welt, gelten zwei Drittel der Bevölkerung als übergewichtig oder fettleibig. Bisher konnte sich jedoch kein Schlankheitsmittel erfolgreich auf dem Markt halten. Die hohen Erwartungen in Diätpillen wie etwa Xenical von Roche
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wurden stets enttäuscht.

Nun nehmen zwei Präparate aus den USA einen neuen Anlauf, nachdem seit Jahren kein neues Schlankheitsmittel mehr zugelassen wurde. Kürzlich genehmigte die US-Gesundheitsbehörde FDA die Pillen namens Belviq und Qsymia. Letzterer wird ein grösseres Potenzial eingeräumt, da diese in Studien einen durchschnittlichen Gewichtsverlust von zehn Prozent nach einer einjährigen Behandlung vorweisen kann. Der Gewichtsverlust mit Belviq ist dagegen nur halb so gross. Wie bei allen Schlankheitsmitteln muss die Behandlung mit Diät und Bewegungstherapie kombiniert werden, um die gewünschte Wirkung zu erzielen. Beide Firmen wollen für ihre Produkte auch in Europa eine Zulassung beantragen.

Umstrittene Zulassungsentscheide

Schätzungen der britischen Bank Barclays gehen von einem Marktpotenzial von rund sechs Milliarden Dollar für Diätpillen aus. Für die beiden neuen Medikamente rechnen Analysten mit einem Umsatz von je über einer Milliarde Dollar. Daneben versucht eine dritte Biotechfirma namens Orexigen, eine Zulassung für ein neues Schlankheitsmittel zu erlangen. Die FDA verlangte jedoch eine zusätzliche Studie wegen möglicher Herzbeschwerden. Auch die beiden neu zugelassenen Präparate mussten diesen Zusatzweg beschreiten und wurden in zusätzlichen Studien auf mögliche Herz- respektive Krebsrisiken getestet.

Trotz dieser Vorsichtsmassnahmen wird in den USA kontrovers über die Risiken der beiden Diätpillen debattiert. Die Nichtregierungs-Organisation Public Citizen nannte den Zulassungsentscheid der FDA «sorglos». Die Behörde erliege einer Illusion, wenn sie glaube, die Pillen stoppten den Hunger, ohne andere Ziele im Körper wie etwa das Herz-Kreislauf-System anzugreifen. Qsymia kann etwa eine erhöhten Herzfrequenz und bei schwangeren Frauen Geburtsfehler verursachen. Belviq kann unter anderem das Erinnerungsvermögen beeinträchtigen und zu Aufmerksamkeitsdefiziten führen.

Nebenwirkungen drücken auf Verkaufszahlen

Beispiele aus der Vergangenheit zeigen, wie die Nebenwirkungen von Diätpillen anfänglich deutlich unterschätzt wurden. So musste der französische Pharmakonzern Sanofi 2008 seine Schlankheitspille Acomplia wegen psychischer Störungen wie Depressionen oder Angstzustände in Europa vom Markt nehmen – und dies nur gerade zwei Jahre nach der Zulassung. In den USA erhielt Acomplia erst gar nie grünes Licht. Vor knapp zwei Jahren wurde zudem der Appetitzügler Meridia von der US-Firma Abbott Labs zurückgezogen. Das Risiko eines Herzschlags überwiege den bescheidenen Gewichtsverlust, der mit dem Mittel erzielt werde, bei weitem, urteilten die Experten der Gesundheitsbehörde FDA.

Eine der wenigen verbleibenden Diätpillen auf dem Markt ist Xenical von Roche. Nach der Zulassung 1999 hoffte das Management des Konzerns, das Medikament werde zu einem der meistverkauften Pharmaprodukte weltweit. Trotz einer massiven Marketingkampagne entwickelten sich die Verkäufe enttäuschend. Nach einem Umsatzsprung im ersten Jahr auf 940 Millionen Franken ging es nur noch abwärts. Einer der Gründe für die enttäuschende Entwicklung waren unangenehme Nebenwirkungen wie fettiger Stuhl oder starke Blähungen.

Lifestyle-Medikamente?

Im vergangenen Jahr setzte Roche mit Xenical noch 238 Millionen Franken um. In der Schweiz sind es gemäss Schätzungen des Krankenversicherungs-Verbandes Santésuisse rund 2,5 Millionen Franken. Daneben gibt es eine rezeptfreie Version von Xenical namens Alli, die schwächer dosiert ist. Roche erteilte dafür der britischen Glaxo SmithKline (GSK) eine Lizenz. Die «Light-Version» wurde bei der Lancierung als Scheinlösung kritisiert, die den Missbrauch der Diätpille als Lifestyle-Medikament fördere. Zahlen für die Schweiz sind keine erhältlich. Weltweit meldete der Hersteller GSK im vergangenen Jahr jedoch rückläufige Umsätze für Alli. (Tages-Anzeiger)

Erstellt: 07.08.2012, 12:01 Uhr


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