Das Horror der Essstörungen!

Von Psychologie aktuell Autorin Judith Nixon.

Essstörungen sind quälend und äußerst gefährlich. Noch immer werden sie nicht ernst genommen. Dabei ist schnelle Hilfe extrem wichtig. Die meisten der stark Betroffenen sind Mädchen und junge Frauen im Alter von 12 bis 29. Aber das Vorkommen steigt jedes Jahr weiter an, auch unter jungen Männern.

Anorexie (Magersucht) wie auch und Bulimie (Ess- und Brechsucht) sowie das so genannte Binge-Eating (Essen extrem großer Mengen) sind sehr gefährlich und haben schlimme Folgen für den Körper der Erkrankten.

Es ist rasend gefählich!

Viele körperliche Abläufe, vom Stoffwechsel über die Aktivität zahlreicher Organe bis hin zur Blutgerinnung brauchen eine bestimmte Menge an Nährstoffen, um funktionieren zu können. In Folge einer Unter- und Fehlernährung im Rahmen einer Essstörung kann die Regelung der Abläufe im Körper teilweise oder ganz aus dem Ruder laufen.

Dann wird eine Essstörung zu einer lebensgefährlichen Sache, die sich zu einem ernsten Notfall entwickeln kann.

Viele landen in der Notaufnahme!

Gar nicht so selten beginnt daher die Behandlung einer Essstörung nicht in der Klinik für Psychosomatik, sondern im Bereich der Notfallmedizin, wo sich die diensthabenden Klinikärzte mit der Notwendigkeit konfrontiert sehen, dieFolgen eines Nährstoffmangels in den Griff zu bekommen.

Bei den an Bulimie erkrankten Menschen stehen entgleiste Stoffwechsellagen an oberer Stelle der Gefahrenliste. Es kommt auch heute immer noch vor, dass Essgestörte an den Folgen der Erkrankung sterben.

Essstörungen sind daher nicht etwas, das mit Reden und Disziplin (à la „ich muss nur meine Kindheit aufarbeiten, dann geht das schon wieder weg" bzw. „reiß Dich zusammen") zu heilen wäre. Es sind oft schwerste Erkrankungen, die unbedingt medizinischer Behandlung bedürfen.

Was sind die Ursachen?

Man kennt bis heute noch nicht die eine einzige bekannte Ursache für Essstörungen. Aber man weiß durchaus inzwischen, dass in den Gehirnen von Erkrankten bestimmte Areale anders arbeiten als bei gesunden Probanden.

Vor allem Bereiche im Gehirn, die eine Rolle bei der Impulskontrolle spielen, sind Top-Kandidaten für die Forschung. Die Steuerung und die Regulation von Appetit und Nahrungsaufnahme sind sehr komplex mit vielen beteiligten Hormonen und Botenstoffen im Gehirn und anderen Organen.

Stress, soziale Probleme, Einsamkeit, Depression und andere unangenehme Gefühle können zum Beginn einer Essstörung beitragen. Aber was kann man tun, wenn man an einer Essstörung leidet oder eine solche bei einem nahestehenden Menschen vermutet?

Was man tun kann!

Zunächst einmal ist es sehr wichtig, sich bewusst zu machen, dass ein Problem vorliegt, das behandelt werden muss. Anerkennen und Einsicht ändern zwar noch nichts, sind aber ein notwendiger erster Schritt.

Auf keinen Fall darf man glauben, man könne eine echte Essstörung nur mit guten Vorsätzen, freundlichen Tipps und dem Rat zu mehr Selbstdisziplin in den Griff bekommen. Auch bestimmte Psychotherapien, bei denen nur über die Probleme gesprochen wird, sind zwar ein wichtiger Baustein in der Behandlung, aber nicht ausreichend.

Die besten Resultate zeigen bislang bestimmte Formen der so genannten „Verhaltenstherapie", manchmal auch in Kombination mit Medikamenten, die nicht dick machen. Das Ziel ist es, durch die Verhaltenstherapie das Gehirn quasi neu zu verdrahten, damit die Essstörung aufhört. Meistens gelingt das mit etwas Geduld in der Therapie.

Weitere Infos zum Thema bekommst Du unter www.bzga-essstoerungen.de

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