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Michèle Widmer
Redaktorin News


«Dann geht man einen Schritt zurück»

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Vor drei Wochen hat die Klinik in Grenoble bei Michael Schumacher die Aufwachphase eingeleitet – seither ist es still um den Formel-1-Helden.
Luca Regli, Leiter Neurochirurgie am Unispital Zürich sagt, was das bedeutet.

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Bangen um ihren Formel-1-Helden: Schumacher-Fans vor dem Spital in Grenoble.
Bild: Reuters


Luca Regli ist Direktor der Klinik für Neurochirurgie am Universitätsspital Zürich.

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Herr Regli, nun liegt Michael Schumacher bereits zwei Monate im Koma. Kein gutes Zeichen?
Die Dauer des Komazustands sowie der Aufwachphase stehen in Verbindung mit der Schwere des Schädelhirntraumas. Trotzdem wird man nach zweieinhalb Monaten nicht sagen, es gebe keine Chance auf Genesung mehr. Die Hoffnung bleibt immer. Die Aufwachphase geht immer Schritt für Schritt und man braucht viel Geduld. Es ist wichtig, dass die Aufwachphase gut gemanagt wird und dass sie nicht zu schnell abläuft.

Vor drei Wochen wurde bei Michael Schumacher die Aufwachphase eingeleitet. Wie beurteilen Sie die Situation?
Die Aufwachphase verläuft in der Regel in zwei Schritten. Holen die Ärzte einen Patienten aus dem künstlichen oder medikamentösen Koma, öffnet dieser vorerst einmal seine Augen. Dies passiert im Zeitraum von zwei bis vier Wochen. Es kann aber auch schneller gehen. Schritt zwei ist schliesslich komplexer und langwieriger. Der Patient beginnt langsam seine Umwelt wahrzunehmen und reagiert darauf.

Wie lange dauert dies?
Die Phase des Erwachens kann Tage, Wochen oder sogar Monate dauern. Dies ist je nach Patient und nach Art der Verletzung unterschiedlich. Im idealen Fall erreicht der Patient zuerst ein minimales Bewusstsein und erholt sich danach komplett. Setzt der zweite Schritt nicht ein, spricht man von einem Wachkoma. Dann hat der Patient zwar die Augen geöffnet, nimmt seine Umwelt jedoch nicht wahr.

In welchem Stadium befindet sich Schumacher?
Das wissen wir nicht. Es ist aber normal, dass man den Patienten nach einer gewissen Zeit aus dem künstlichen Koma holt. In ein solches wird er nur gelegt, um das Gehirn vor sekundären Schäden zu schützen. Nach dem Einleiten der Aufwachphase hat Schumacher Berichten zufolge geblinzelt. Dies könnte ein Zeichen dafür sein, dass er die Augen bereits geöffnet hat. Dass er das komplette Bewusstsein noch nicht wiedererlangt hat, steht im Verhältnis zur Schwere des Traumas. Die Zeitdauer und das Ausmass der Erholung können wir heute nicht voraussagen. Das Aufwachen aus einem Koma unterscheidet sich.

Vor einigen Tagen kursierten Gerüchte wonach die Aufwachphase abgebrochen wurde. In welchem Fall wäre das denkbar?
Wie gesagt, das medikamentöse Koma dient dem Schutz der Nervenzellen. Sind diese in irgendeiner Form bedroht, geht man einen Schritt zurück. Hirnverletzungen lösen bei manchen Patienten Krampfanfälle aus. Mit Medikamenten kann sich das Gehirn besser erholen und der Patient ist vor weiteren Anfällen geschützt.

Das Spital in Grenoble informiert nur spärlich über Schumachers Gesundheitszustand. Wieso?
Für die Ärzte ist Schumacher mehr Patient als öffentliche Person. Das Wichtigste ist, ihm Zeit zur Genesung zu geben, nicht das Bedürfnis der Öffentlichkeit nach Informationen zu befriedigen. Auch ändert sich sein Zustand nicht von Stunde zu Stunde wie kurz nach dem Unfall im Dezember. Nun reden wir von mehreren Wochen, in denen er nach und nach kleine Schritte vorwärts macht. Dabei hat die Familie auch viel mitzureden. Dies einmal als Erstes. Zweitens befindet sich Schumacher zurzeit in einer Phase der Genesung, die Geduld braucht. Das Gehirn lernt wieder mit Stimulationen aus der Umwelt umzugehen, zu viele Stimulationen können für das Gehirn schädlich sein. Analog zu einem Computer der erstarrt wenn man zu anfordernde Programme abspielen will. Der Patient und die Familie brauchen während der Aufwachphase Zeit unter sich. Kurz nach seinem Unfall Ende Dezember veränderte sich sein Zustand von Stunde zu Stunde, später von Tag zu Tag. Nun reden wir von mehreren Wochen, in denen er nach und nach kleine Schritte vorwärts macht. (DerBund.ch/Newsnet)

Erstellt: 26.02.2014, 21:49 Uhr


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