#Curvy, #ThighReading – So rebellieren Frauen im Netz gegen den …

Es gibt sie, diese Hashtags, die man lieber nicht bei Twitter oder Instagram eingibt. #Skinny ist so einer: Tausende Fotos zeigen die ausgemergelten Körper junger Frauen. Auch unter #Thinspo (aus „thin“ - dünn - und „inspiration“) findet man ständig neue Bilder von viel zu dünnen Frauenkörpern, unter #Bonespo (aus „bones“ - Knochen - und „inspiration“) Fotos von jungen Mädchen, die eher an Skelette erinnern.

ThighGap und ColarBone: absurde Schönheitsideale

Immer wieder wird in den sozialen Netzwerken ein neuer Trend für ein noch absurderes Körperideal ausgerufen, das junge Frauen unter Druck setzt: Der Hashtag #ThighGap propagiert eine Lücke zwischen den Oberschenkeln, unter #ColarBone werden hervorstehende Schlüsselbeinknochen als Nonplusultra inszeniert.

FCK YOUR BEAUTY STANDARDS ✨ p.s thanks to everyone who came out to meet me tonight! #TessHolliday

Ein von +Size Model || Feminist (@tessholliday) gepostetes Foto am 12. Jun 2015 um 22:34 Uhr

Doch nicht nur, dass junge Frauen mit diesen Bildern konfrontiert werden oder sie selbst einstellen. Viele gehen noch einen Schritt weiter: Unter #ProAna (Pro Anorexia) oder #ProMia (Pro Bulimia) stacheln sie sich sogar gegenseitig an, ihre Essstörungen weiter zu kultivieren. „Nichts schmeckt so gut, wie es sich anfühlt, dünn zu sein“, liest man unter erschreckenden Fotos. Manche Frauen suchen über die Hashtags „Buddies“, die sie bei ihren kranken Zielen unterstützen.

Curvy, ThighReading: Hashtags für ein positives Körperbild

Doch inzwischen gibt es eine Gegenbewegung: Unter dem Hashtag #curvy zeigen Frauen ihre vermeintlich weniger perfekten Körper und feiern ihre Kurven. Unter #ThighTeading sind weibliche Oberschenkel mit Dehnungsstreifen und Zellulitis zu sehen. Auch #LoveYourLines propagiert ein liebevolleres Verhältnis zu Schwangerschaftsstreifen. Die ungeliebten Muster werden als Lebenslinien inszeniert, als Alleinstellungsmerkmale, ja, fast schon als Kunstwerke.

Fatkini, EffYourBeautyStandards: Mehr Selbstliebe

Unter dem Hashtag #Fatkini demonstrieren füllige Frauen dafür, sich nicht verstecken oder bedecken zu müssen und zeigen sich am Strand in Bademode. Das amerikanische Model Tess Holliday hat den Hashtag #EffYourBeautyStandards ins Leben gerufen, um für mehr Selbstliebe zu werben. Sowohl Frauen als auch Männer posten unter dem Hashtag seither Fotos ihrer vermeintlich nicht idealen Körper.

Tess Holiday sieht sich selbst als Aktivistin für „Body Positivity“, ein positives Körperbild. Dass die Feministin mit ihren Kurven aber nach wie vor als sogenanntes „Plussize-Model“ gilt, zeigt, dass es noch ein langer Weg ist, bis Hashtags wie „EffYourBeautyStandards“ überflüssig werden.

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