Computer Science : Mensch-Computer-Interaktion lässt sich studieren

Computer Science Mensch-Computer-Interaktion lässt sich studieren

Bei den RoboCup German Open gingen im April in Magdeburg 950 Teilnehmer aus zwölf Ländern an den Start

Wie Menschen durch Technologie optimal unterstützt werden können, lernen Studierende an der Hochschule in Studiengängen wie Mensch-Computer-Interaktion (MCI) oder Computerlinguistik.

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26.09.14, 16:26

Computer Science

Wie Menschen durch Technologie optimal unterstützt werden können, lernen Studierende an der Hochschule in Studiengängen wie Mensch-Computer-Interaktion (MCI) oder Computerlinguistik.

Von
Marie-Thérèse Nercessian

Foto: Getty Images

Bei den RoboCup German Open gingen im April in Magdeburg 950 Teilnehmer aus zwölf Ländern an den Start

Bei den RoboCup German Open gingen im April in Magdeburg 950 Teilnehmer aus zwölf Ländern an den Start

Egal, ob Smartphones und Computer mit Multi-Touch-Funktion, sprachgesteuerte Geräte oder eine virtuelle Arbeitsumgebung. Die Informationstechnologie ist eine Technik der Zukunft, die sich ständig verändert – auch wenn sie längst in die unterschiedlichsten Bereiche unseres beruflichen und privaten Alltags Einzug gehalten hat. Aus diesem Grund sind die meisten Studiengänge stark interdisziplinär ausgerichtet – so auch der Bachelorstudiengang Mensch-Computer-Interaktion (MCI) der Universität Hamburg. Er verbindet theoretische Grundlagen aus der Informatik und Psychologie mit anwendungsorientierten Themen aus den Bereichen Softwareentwicklung und Informationssysteme.

Psychologie inbegriffen

"Von Beginn an werden Bereiche der Psychologie, die für die Gestaltung und Bewertung von Benutzungsschnittstellen wichtig sind, in die Ausbildung einbezogen", sagt Frank Steinicke vom Fachbereich Informatik der Uni Hamburg und fügt hinzu: "Studieninteressierte sollten als Voraussetzung interdisziplinäre Interessen insbesondere für die Bereiche Informatik und Psychologie, aber auch für Gestaltung und Design mitbringen." Zur Umsetzung interaktiver Systeme sei eine grundlegende informatische Ausbildung unerlässlich, daher mache der Anteil der Informatik-Veranstaltungen etwa die Hälfte aus. "Eine zusehends technisierte und mediale Lebensumwelt erfordert neue Paradigmen der Mensch-Computer-Interaktion", sagt Steinicke. Es sei nur noch eine Frage der Zeit, bis die Desktop-Interaktion mit Maus und Tastatur aus unserem Lebensalltag verschwinden werde.

Interdisziplinäre Forschung

"Ein Ziel der MCI-Forschung ist es, Menschen durch Technologie optimal zu unterstützen", so Steinicke. Egal ob Smartphone, Fernbedienung, Radarbildschirm oder Anästhesiegerät: Benutzer sollen ihre Ziele effektiv, effizient und zufriedenstellend erreichen können. "Durch eine interdisziplinäre Herangehensweise sollen die Benutzer in ihren persönlichen Stärken ergänzt und ihre Schwächen kompensiert werden", so Steinicke. Das Spektrum reiche von interaktiven 2D-Oberflächen, etwa bei Smartphones oder Multi-Touch-Tischen, bis zu 3D-Räumen in der Virtual oder Augmented Reality, wie sie in Ausbildung, Unterhaltung, Kommunikation, Medizin oder Simulation zum Einsatz kommen. Letztlich sollen menschengerechte Informatiksysteme entstehen. Der Computer soll sich dabei an den Bedürfnissen und Fähigkeiten des Menschen orientieren und ihm als Assistent dienen.

Sprechende Handys

Wenn das Handy mit seinem Nutzer über das Wetter spricht oder ihm die Termine diktiert, waren Computerlinguisten am Werk. Sie entwickeln maschinelle Systeme, die menschliche Sprache analysieren und verarbeiten. Dazu gehören Suchmaschinen, mit deren Hilfe sich die Daten im Internet erschließen lassen oder Dialogsysteme, die es Menschen erlauben, mit Maschinen eine Konversation zu führen. Computerlinguisten ergründen auch die formalen und mathematischen Eigenschaften natürlicher und künstlicher Sprache, übersetzen sprachliche Sachverhalte in eine für den Computer verständliche Form oder untersuchen maschinelle Lernverfahren.

Etwa 20 Hochschulen in Deutschland bieten zurzeit Computerlinguistik an, so auch die Uni Potsdam: Der Studiengang rückt die verbale Kommunikation zwischen Mensch und Maschine in den Fokus. Damit Computer menschliche Sprache verarbeiten können, müssen Computerlinguisten Algorithmen entwickeln. Ein Gespür für Zahlen und mathematische Regeln sollten Interessierte mitbringen. Es wird aber auch Bezug auf Disziplinen wie Psycho-, Neuro-, und Patholinguistik sowie Psychologie genommen.

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