Börse Stuttgart: Wie Anleger einen kühlen Kopf behalten – Broker

Neben Informationen spielen an den Märkten auch Emotionen eine wichtige Rolle. Wer einige Tipps beachtet, kann lernen, besser mit dem steten Auf und Ab klarzukommen.

Die Staatsschuldenkrise hat die Eurozone seit Jahren fest im Griff, die USA  kämpfen auch nach den Präsidentschaftswahlen mit anhaltend hoher Arbeitslosigkeit, und das Wachstum der globalen Wirtschaft schwächt sich ab: Das volkswirtschaftliche Umfeld könnte wahrlich besser sein. Und dennoch stand der deutsche Leitindex DAX nicht weit unter seinem Jahreshoch.

Wichtige US-amerikanische Indizes haben zuletzt sogar neue Mehrjahres-Höchststände erreicht. Wie kann das sein? Der verstorbene Börsenguru André Kostolany hatte eine einleuchtende Erklärung für derartige Entwicklungen. Ihm wird das Zitat zugeschrieben, nur zehn Prozent der Börse seien Fakten - der Rest Psychologie. Doch viele Anleger tun sich schwer im Umgang mit dem psychologischen Element des Börsengeschehens. Euphorie ist genauso gefährlich wie Angst.

Häufig bestimmen Angst oder Euphorie die Anlageentscheidungen. Informationen werden je nach Stimmungslage völlig unterschiedlich interpretiert. "Dies gilt es in den Griff zu bekommen, denn Angst bremst, und Gier führt zu unkontrolliertem Verhalten", sagt der Börsenpsychologe Winfried Neun, der unter anderem auch an der Börse Stuttgart Seminare zur Börsenpsychologie gibt. "Euphorie produziert im Gehirn einen Hormonüberschuss, der viele Problemfelder einfach aus der Wahrnehmung verschwinden lässt." Die Folge: Wer euphorisch ist, übersieht oft Gefahren und geht Risiken ein, die er normalerweise meiden würde.

Auf der anderen Seite führt die Angst vor Verlusten häufig dazu, dass Anleger Gewinne zu schnell realisieren. Zugleich bleiben viele Papiere, die sich im Minus befinden, lange in den Depots liegen. "Anleger empfinden es als schmerzhaft, wenn sie Buchverluste realisieren", erklärt Neun. "Das ist ein Erbe der Evolution und genetisch in uns verankert. Wenn wir einen Verlust erleiden, wirkt sich das im Körper aus, als wäre unsere Existenz bedroht." Weil dieser Prozess unbewusst abläuft, fällt es schwer, dagegen anzugehen.

"Die psychologischen Fallen liegen einfach in der Natur des Menschen", erklärt Neun. "Aber mit etwas Training kann man sie umgehen." Dialog ist wichtig, doch der Herdentrieb kann zum Problem werden. Helfen kann etwa der Dialog mit anderen Anlegern und persönlichen Ratgebern, zu denen ein Vertrauensverhältnis besteht. Der Austausch von Standpunkten und Erfahrungen ermögliche die persönliche Weiterentwicklung, so Neun: "Dennoch muss letztlich jeder selbst für sich herausfinden, welcher Anlegertyp er ist - und dann auch bereit sein, seiner eigenen Meinung zu vertrauen."

Denn auch das blinde Vertrauen in die Mehrheitsmeinung birgt Gefahren. Studien haben ergeben, dass nicht nur einzelne Anleger emotionalen Schwankungen unterliegen, sondern auch Anlegergruppen. Dieses Phänomen ist auch als Herdentrieb bekannt und kann zu steilen Kursanstiegen ebenso beitragen wie zu einem Crash - je nachdem, welche Stimmung gerade vorherrscht.

Emotionen ausschalten mit intelligenten Ordertypen. Wer der Gefahr entgehen will, von eigenen Emotionen oder auch den Meinungen anderer zu irrationalen Entscheidungen getrieben zu werden, kann Strategien anwenden, um den Einfluss von Emotionen auszuschalten. Ein wichtiges Hilfsmittel können etwa Stop Loss Orders sein, die beim Erreichen eines bestimmten Kurses automatisch einen Verkauf auslösen. Mithilfe eines Stop Loss können Anleger so ihre Angst vor Verlusten zügeln. Noch komfortabler sind die intelligenten Ordertypen der Börse Stuttgart wie die Trailing Stop Order. Bei einer Verkaufsorder dieses Typs wird das gewählte Stop Limit automatisch nachgezogen, wenn der Kurs eines Wertpapiers steigt. Fehler als Chance begreifen

Weil die Finanzmärkte nicht immer berechenbar sind und niemand perfekt ist, sind Fehler und Verluste trotz aller Bemühungen nie ganz auszuschließen. Anleger sollten allerdings lernen, Fehlschläge auch als Chance zu begreifen, rät Neun: "Verluste haben auch etwas Positives: Wir speichern sie in unserem Erfahrungsgedächtnis und helfen unserem Gehirn dadurch, besser zu erkennen, was gut und was schlecht ist. Verluste geben uns eine Chance zu lernen."

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