Bochum: Psychologen bewerten Roboter

Rund 2000 Psychologen aller Fachbereiche treffen sich diese Woche an der Ruhr-Universität in Bochum zum 49. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Psychologie. In mehr als 400 Vorträgen, Symposien und Diskussionsrunden tauschen sie sich bis Donnerstag über neue Forschungsergebnisse und Studien aus.

Wie Hochtechnologie von psychologischen Erkenntnissen profitieren könnte, zeigt ein Beitrag von Medienpsychologin Martina Mara, die über die Nutzerwahrnehmung von Robotern an der Universität Koblenz-Landau promoviert. Ihrer Studie zufolge wirken menschlich aussehende Roboter freundlicher, wenn sie den Kopf leicht zur Seite neigen. Diese Kopfneigung sei ein wichtiger nonverbaler Hinweis-Reiz in der Kommunikation zwischen Mensch und Mensch - und gleichermaßen auch zwischen Roboter und Mensch.

"Unsere Versuchsteilnehmer empfanden Roboter mit Kopfschieflage niedlicher, tendenziell attraktiver und sprachen ihnen mehr Lebendigkeit zu, als wenn diese mit aufrechtem Kopf präsentiert wurden", sagte Mara. Menschen legten auch beim Flirten ihren Kopf gern schief, oder wenn sie beschwichtigen wollten.

Ihre Studie, die sie mit Markus Appel durchgeführt hat, dient der Grundlagenforschung. Einen Bezug zur konkreten Anwendung in Zusammenarbeit mit Industriepartnern gebe es bislang nicht. In Japan werden laut Mara allerdings bereits erste humanoide Assistenz- und Kommunikationsroboter als Rezeptionisten, Nannys und im Gesundheitswesen und der Altenpflege eingesetzt. Mara: "Wir müssen uns fragen, ob wir überhaupt im Alltag mit menschenähnlichen Maschinen kommunizieren oder gar von ihnen versorgt werden wollen."

Quelle: dpa

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