Dem Bundesverband Materialwirtschaft, Einkauf und Logistik (BME) zufolge haben 2014 sowohl die Abschwächung des Wachstums in China als auch die Fragilität der Schwellenländer, volatile Märkte und wachsende geopolitische Spannungen den Beschaffungsabteilungen in den Unternehmen zu schaffen gemacht. Die zahlreichen Krisenherde rund um den Globus würden die Unternehmen verunsichern und sorgten für zu viel Psychologie im Markt, sagte Horst Wiedmann, BME-Vorstandsvorsitzender, zur Eröffnung des 49. BME-Symposiums Einkauf und Logistik am 12. November in Berlin.

In der Folge würden geplante Sourcing-Projekte auf Eis gelegt und Investments zurückgestellt. Viele Einkäufer blickten deshalb mit gemischten Gefühlen ins Jahr 2015: Einerseits schrumpften die Auftragseingänge in den Betrieben und gefährdeten damit die Umsatzziele. Andererseits profitiere der Einkauf durch die seit Monaten sinkenden Rohstoffpreise und könne dadurch einen aktiven Beitrag zur Kostendämpfung im Unternehmen leisten.

Angesichts einer sich nur zögerlich erholenden Weltwirtschaft müssten sich insbesondere Einkäufer und Supply Chain Manager mehr denn je als kompetente Geschäftspartner nach innen und nach außen positionieren, forderte der BME-Vorstandsvorsitzende. Sie sollten sich außerdem mit der zunehmenden internationalen Verflechtung der Wirtschaft intensiv auseinandersetzen. Laut Wiedmann werden durch die voranschreitende Internationalisierung der Geschäftswelt externe Beschaffung und Lieferantenmanagement deutlich an Bedeutung gewinnen. Bisher sind die Unternehmen erfolgreich am Markt gewesen, die intern über die besten Fähigkeiten verfügten. Künftig sind es die Firmen, die die attraktivsten Geschäftspartner auswählen und dauerhaft an sich binden. “Agile Beschaffungsstrategien sowie Best-in-Class-Strukturen und -Prozesse seien das Gebot der Stunde.

Das 49. BME-Symposium Einkauf und Logistik, zu dem 2.000 Einkaufsmanager erwartet werden, findet vom 12. bis 14. November im Berliner Hotel InterContinental statt. Der Einkäufergipfel steht in diesem Jahr unter dem Motto „Gemeinsam wachsen“.