Bersenbrück:Psychologie Schlüssel zum Hof-Erfolg – NOZ

„Erfolg beginnt zu Hause“, stellt Schlamann fest. Aufgaben müssten klar verteilt und Kompetenzen zugewiesen werden, denn jeder solle seine Arbeit gern und damit auch gut machen können. Plant ein Landwirt, zu expandieren oder einen anderen Betriebszweig aufzubauen, solle er sich zuerst vergewissern, ob die Pläne von allen Beteiligten mitgetragen werden können. Ganz wichtig dabei sei zu hinterfragen, welche Werte in der Familie eine Rolle spielen. Schlamann machte deutlich, dass Wachstum um jeden Preis nicht unbedingt zum Erfolg führt, sondern sogar in einer Sackgasse enden kann.

Drei Phasen gebe es in der Entwicklung eines Betriebes, so der Experte. In Phase eins wird aufgebaut, die Basis geschaffen. Das sei die Phase, in der viel Arbeit geleistet werden muss, damit es rund läuft. Phase zwei nennt Schlamann die Konsolidierungsphase. Hier muss man sich Zeit nehmen und untersuchen, was gut und was nicht gut läuft. Prozesse werden optimiert, Kommunikationsstrukturen werden aufgebaut. Wenn damit Stabilität in den Betrieb gebracht wurde, hat der Betriebsleiter Freiraum für seine eigentliche Aufgabe, nämlich die Unternehmensführung.

In Phase drei steht die Entwicklung einer Unternehmenskultur im Vordergrund. Alle sollen an der Arbeit Spaß haben, und das will gepflegt werden. „Für Menschenführung ist es wichtig, Wertschätzung und Anerkennung zu leisten und Dankbarkeit zu zeigen“, meinte der Referent. Das schafft zufriedene Mitarbeiter.

Der zweiten Phase der Entwicklung misst Schlamann ganz besondere Bedeutung zu. Wenn diese Phase nicht durchlaufen werde, falle der Betrieb zurück in Phase eins. „Oft ist nicht klar, wer zuständig ist. Das führt zu Konflikten zwischen den Mitarbeitern, und zwar nicht, weil sie sich nicht mögen würden.“ Weiter kommt das Unternehmen damit nicht.

In kleineren Unternehmen könne leicht Abhilfe geschaffen werden, indem bei Betriebsbesprechungen sich jeder äußern darf. Auch die Familienmitglieder müssen hier zu Wort kommen dürfen. Auf landwirtschaftlichen Betrieben hätten die Frauen oft eine wichtige Rolle zu spielen, aber sie brauchten wie alle anderen Mitarbeiter einen Rahmen, in dem sie arbeiten und sich entwickeln können.

Schlamann wünscht sich von den Unternehmern mehr Mut, unbequeme Themen anzusprechen und damit die Sprachlosigkeit zu überwinden. „Fragen Sie doch mal Ihre Frau, ob sie glücklich ist mit dem, was sie tut.“

Der größte Schlüssel zum Erfolg liegt nach Schlamann in der Dankbarkeit. Dankbar sein für das, was man hat, schaffe Zufriedenheit. Damit wird auch deutlich, dass Erfolg für jeden Menschen ein anderes Gesicht hat.

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