«Bei schönem Wetter überschätzen die Leute ihr Fahrzeug»

«Bei schönem Wetter überschätzen die Leute ihr Fahrzeug»

Interview: Lukas Bertschmann.

<!--
function trackStory() {
var storyParams = window.location.pathname.match(//story/([d]+)/);
var storyId = 0;
if(storyParams[1]) {
storyId = storyParams[1]
}

if(!storyId) return false;
var values = [];
var cookie = $.cookie('frontStories');
if(cookie) {
values = cookie.split(';');
/*var re = new RegExp(';?' + storyId + '[^;]+', 'g');
cookie = cookie.replace(re, '');
cookie = cookie + ';' + storyId + ',' + 0;*/

if(($.inArray(storyId + ',0', values) == -1)) {
values.push(storyId + ',0');
cookie = values.join(';');
}
} else {
cookie = + storyId + ',' + 0;
}
$.cookie('frontStories', cookie, { path: '/', expires: 1 });
}
trackStory();
-->

Ihre E-Mail wurde abgeschickt.

Schliessen

Baz.ch sprach mit einem Unfallforscher über Auffälligkeiten der heute Mittwoch veröffentlichen Verkehrsunfallstatistik 2011.

Symbolbild: die Polizeiliche Rekonstruktion eines Unfalls in der St. Alban Anlage.

Symbolbild: die Polizeiliche Rekonstruktion eines Unfalls in der St. Alban Anlage.
Bild: Pino Covino

Zur Person

Markus Hackenfort forscht am Departement für Angewandte Psychologie mit dem Schwerpunkt "Faktor Mensch in Verkehr und Sicherheit" an der Zürcher Hochschule für Angewandte Wissenschaften Zürich.

(Bild: zvg)

Artikel zum Thema

  • Erstmals weniger als 1000 Verkehrsunfälle
  • TCS nimmt Basler Zebrastreifen unter die Lupe
  • Unfallstatistik mit Nationalität

Stichworte

  • Kantonspolizei Basel-Stadt 

  • Verkehrsunfall 

  • Verkehrssicherheit 

Wer an einem Freitag im September zwischen 16 und 17 Uhr mit dem PW in der Nähe eines Fussgängerstreifens unterwegs ist, der bewegt sich am gefährlichsten. Wer jedoch mit einem E-Bike an einem Sonntag im Februar zwischen 3 und 4 Uhr morgens bei einer Baustelle vorbeifährt, hat am wenigsten zu befürchten. Dies lässt sich zugespitzt aus der Verkehrsunfallstatistik 2011 herauslesen, die die Basler Polizei heute veröffentlichte. Baz.ch sprach mit einem Unfallforscher über einige statistische Auffälligkeiten.

Herr Hackenfort, in der Basler Verkehrsunfallstatistik 2011 fällt zunächst auf, dass die Zahlen fast überall zurückgegangen sind. Insbesondere ist die Zahl der Todesopfer von 4 auf 3 gesunken.
Das ist in der Tat eine erfreuliche Entwicklung. Auch schweizweit ist in den letzten Jahren zu beobachten, dass bei schweren Unfällen die Todesfolge seltener wird. Das kann auf eine Verbesserung in der Sicherheitstechnik der Autos zurückgeführt werden, die insgesamt die Folgeverletzungen zu vermindern vermag. Die glücklicherweise im letzten Jahr rückläufige Zahl von Verkehrstoten in Basel muss man aber fast als statistischen Zufall werten, der von Grössen beeinflusst wird, die nicht abzusehen sind. Das tragische Busunglück im Wallis von letzter Woche etwa wird die Statistik für dieses Jahr verzerren, da so viele Menschen ihr Leben auf einmal verloren haben.

In der Statistik sticht der September als Monat mit den meisten Unfällen heraus. Warum?
Es ist nichts Ungewöhnliches, dass die Sommermonate am meisten nach oben ausschlagen. Einerseits sind im Sommer am meisten Menschen als ungeschützte Verkehrsteilnehmer unterwegs (etwa Fussgänger und Velofahrer), was die erste triviale Erklärung ist. Andererseits, so vermute ich, liegen hier wohl auch unzureichende Einschätzungen der Verkehrsteilnehmenden vor. Das heisst, im Winter ist es bekannt, dass die Strassen glatt sein können und man die Fahrweise entsprechend vorsichtig anpassen muss. Bei schönem Wetter tritt der gegenteilige Effekt auf – die Leute überschätzen sich oder ihr Fahrzeug. Beziehungsweise sie unterschätzen die Gefahren des Stassenverkehrs im Sommer.

Als gefährlichster Tag sticht der Freitag ins Auge; der Montag als zweit-gefährlichster. Weshalb?
Der Freitag als häufigster Unfalltag ist in meinen Augen untypisch. Viel eher hätte ich die grösste Häufung am Wochenende erwartet. Gut, allenfalls hat dies auch mit dem urbanen Gebiet vom Kanton Basel-Stadt zu tun. Die so genanten Disco-Unfälle junger Leute im Auto ereignen sich schon eher in ländlichen Gebieten, die ÖV-technisch weniger erschlossen sind. Für eine Erklärung der montäglichen Häufung muss ich passen. Selbst Studien, die Zusammenhänge zum Arbeitsweg untersucht haben, konnten hier auch keine zufriedenstellende Begründung geben.

Nimmt man die Statistik wörtlich, so sind Personenwagen die gefährlichsten Fahrzeuge, respektive am meisten in Unfälle verwickelt.
Das hingegen ist ganz eindeutig wegen der grossen Exposition. Respektive, weil PWs die häufigsten Fahrzeuge im Verkehr sind.

Die Stunde zwischen 9 und 10 Uhr morgens ist man auf den Strassen am sichersten. Für diese Zeit haben die Unfälle um sagenhafte Zweidrittel abgenommen. Haben Sie eine Erklärung für diese markante Abnahme?
Natürlich nimmt die Verkehrsdichte nach 8 Uhr etwa ab und damit auch das Risiko. Um den Mittag und v.a. nachmittags nimmt der Verkehr wieder zu und es mischt sich vermehrt Langsamverkehr in die Strassen. Weshalb es jetzt aber genau zwischen 9 und 10 Uhr einen derart deutlichen Rückgang von Unfällen gibt, vermag ich nicht zu sagen – das wäre ein Blick in die Kristallkugel. Interessanterweise konnten Veränderungen von Ladenöffnungszeiten oder im ÖV-Angebot auch schon statistisch nachgewiesen werden. (baz.ch/Newsnet)

Erstellt: 21.03.2012, 15:28 Uhr


Kommentar schreiben

Vielen Dank für Ihren Beitrag. Ihr Kommentar wurde abgeschickt. Bis er von der Redaktion freigeschaltet wird, kann es eine gewisse Zeit dauern.
Ihren Kommentar ansehen

Vielen Dank für Ihren Beitrag.

Bitte geben Sie einen Kommentar ein.

Verbleibende Anzahl Zeichen:

Angemeldet mit Facebook


Abmelden bei FacebookPrivatsphäre

Anmelden mit Facebook


Ohne Login:

Bitte geben Sie einen gültigen Namen ein.


Bitte geben Sie eine korrekte Ortsangabe ein.


Bitte geben Sie eine gültige E-Mail-Adresse ein.

Ich habe die RegelnRegeln gelesen und erkläre mich einverstanden.

Bitte erklären Sie sich mit den Regeln einverstanden.

Wir freuen uns, dass Sie bei uns einen Kommentar abgeben wollen. Bitte nehmen Sie vorab folgende Regeln zur Kenntnis: Die Redaktion behält sich vor, Kommentare nicht zu publizieren. Dies gilt ganz allgemein, aber insbesondere für ehrverletzende, rassistische, unsachliche, themenfremde Kommentare oder solche in Mundart oder Fremdsprachen. Kommentare mit Fantasienamen oder mit ganz offensichtlich falschen Namen werden ebenfalls nicht veröffentlicht. Über die Entscheide der Redaktion wird weder Rechenschaft abgelegt, noch Korrespondenz geführt. Telefonische Auskünfte werden keine erteilt. Die Redaktion behält sich ausserdem vor, Leserkommentare zu kürzen. Bitte nehmen Sie zur Kenntnis, dass Ihr Kommentar auch von Google und anderen Suchmaschinen gefunden werden kann und dass die Redaktion nichts unternehmen kann und wird, um einen einmal abgegebenen Kommentar aus dem Suchmaschinenindex zu löschen.




 auf Facebook publizieren 




Bitte warten



Recommend our website
No connection to facebook possible. Please try again.
There was a problem while transmitting your comment. Please try again.

Schliessen

<!-- -->


Leave a Reply